Lokalsport Handball-Reform: neue vierte Liga

Opladen · Die Spielklasse soll eingleisig unter der Dritten Liga eingegliedert werden. In der übernächsten Saison muss sich Oberligist TuS 82 Opladen qualifizieren.

Die Handball-Landesverbände Niederrhein (HVN) und Mittelrhein (HVM) werden ab der Spielzeit 2016/2017 nach der B-Jugend auch bei den Herren ihre höchsten Spielklassen, die Oberligen, zu einer neuen, gemeinsamen 4. Liga zusammenlegen. Einen entsprechenden Ideenaustausch haben die beiden Verbände zunächst mit den Oberliga-Teams vorgenommen. Später informierte der HVN seine restlichen Vereine in einer kurzfristig berufenen Sondersitzung.

Den Anstoß zu einer gemeinsamen Oberliga gab es bereits 2010, als der Deutsche Handball-Bund (DHB) sein Ligasystem reformierte und vier 3. Liga-Gruppen einführte. "Wir sind bundesweit die einzigen beiden Landes-Verbände, die diesem Wunsch des DHB, Ligen zusammenzulegen, bisher nicht gefolgt sind", sagten Fabian Blasberg und Stefan Butgereit vom HVN. Das heißt, dass ihre jetzigen Vorhaben nach den Wünschen der obersten Gremien schon längst hätten stattfinden sollen. Auch die unteren Ligen sollen zusammengefasst werden, was sich allerdings wesentlich stärker im weitaus größeren Niederrheinverband auswirken wird. Derzeit steht beiden Landesverbänden zusammen nur ein Aufstiegsplatz zur 3. Liga zu, nach jeder Saison muss aktuell mit zwei Spielen zwischen ihren Meistern der Aufsteiger ermittelt werden. So setzte sich in der vergangenen Saison SG Ratingen gegen Longerich durch. Auch die Opladener nahmen als Mittelrheinmeister in der Saison 2011/12 schon an der Relegationsrunde teil, mussten sich damals der DJK Adler Königshof geschlagen geben.

"Diese Relegation fällt jetzt weg, somit haben Vereine mehr Planungssicherheit, weil nur der Meister aufsteigt", sagt HVN-Präsident Ernst Wittgens. Er glaubt, den Vereinen in wirtschaftlichen und personellen Fragen mehr Zeit geben zu können. Mit der neuen Liga soll neben dem Leistungssportgedanken auch die Attraktivität der Klassen gefördert werden. "Uns kommt die Zusammenlegung sehr entgegen, da wir genau an der Grenze der beiden Verbände sind. Somit können wir mit Teams aus dem Niederrhein wieder Nachbarschaftsduelle führen und haben womöglich insgesamt kürzere Fahrten", erklärt TuS 82-Manager Volker Leisner mit Vorfreude auf mögliche Derbys mit Langenfeld, Solingen oder den Bergischen Panthern. Auch wirtschaftlich sei diese Ligen-Zusammenführung für die Opladener durchaus zu stemmen.

Seit dem vergangenen Wochenende befindet sich der TuS in den Vorbereitungen auf die am Samstag (19.15 Uhr) beginnende Rückrunde zu Hause gegen das abgeschlagene Schlusslicht TV Birkesdorf. Fabrice Voigt und Srdjan Nikolic werden als Interimstrainergespann bis zum Saisonende weiterarbeiten, "denn wir sind mit ihrer Arbeit sehr zufrieden", betont Leisner. Darüber hinaus führt der Manager derzeit einige Gespräche, möglicherweise kann bereits in den kommenden Tagen Vollzug bei der Trainersuche für die nächste Spielzeit vermeldet werden.

(lhep)
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