Handball, 3. Liga LTV spielt zu berechenbar für Zählbares

Leichlingen · Die Drittliga-Handballer des Leichlinger TV kehren mit einem 27:34 aus Baunatal zurück. Schlechte Nachrichten gibt es zudem zur langwierigen Sanierung der Flutschäden in der Halle Am Hammer.

Leichlingens Handballer waren beim Auswärtsspiel in Baunatal zu abhängig von Routinier Valdas Novickis.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der Trip nach Nordhessen entpuppte sich für die Drittliga-Handballer des Leichlinger TV als Frustreise. Auf der knapp 250 Kilometer langen Rückfahrt in die Blütenstadt reifte beim Team von Trainer Lars Hepp die Erkenntnis: Da war mehr drin. Allerdings spielte der LTV im Auswärtsspiel beim GSV Eintracht Baunatal weit unter seinen Möglichkeiten. Das 27:34 (13:16) am Samstag war leistungsgerecht. „Vom Niveau her war es eines der schlechtesten Spiele, das ich bislang gesehen habe“, sagte Co-Trainer Achim Symannek und ergänzte: „Wir waren einfach zu berechenbar.“

Ein Blick auf die Statistik untermauerte diesen Eindruck. Für 19 der 27 Leichlinger Tore waren Spielmacher Valdas Novickis (12/5 Siebenmeter) und Kreisläufer Alexander Kübler (7) verantwortlich. Von den anderen Rückraumspielern neben Novickis war beinahe nichts zu sehen. „Rechts und links von Valdas ging leider sehr wenig. Wir haben keine Mannschaftsleistung gezeigt“, sagte Symannek. Das Bemühen wollte er dem Team aber nicht absprechen.

Die Leichlinger liefen früh einem Rückstand hinterher. Dank des starken Duos Novickis/Kübler und dem erneut überzeugenden Torhüter David Ferne blieben sie aber dran. Doch auch als Linksaußen Timo Blum in der 45. Minute zum 23:23 ausglich, bedeutete das nicht die Wende. Statt mit dem Ausgleich eine spannende Schlussphase einzuläuten, produzierten die Gäste Fehler um Fehler und luden Baunatal zu einfachen Toren ein – nur fünf Minuten später lag der Favorit wieder mit fünf Treffern vorn (28:23/50.). „Da wurden wir gnadenlos bestraft und es gab keine Gegenwehr mehr“, sagte Symannek zerknirscht. Die Euphorie, die nach dem Derbysieg gegen die Bergischen Panther vor zwei Wochen aufgekommen war, ist wieder verflogen.

Überhaupt ist die Stimmung beim LTV eingetrübt – und das nicht nur aufgrund der sportlichen Situation in der Drittliga-Staffel D, wo die Leichlinger 8:12 Punkten den achten Platz belegen und damit in die Abstiegsrunde müssten. Die Hallensituation bereitet weiter Sorgen, zumal die Stadt Leichlingen dem Verein bislang wenig Hoffnung auf eine baldige Rückkehr machen kann. Laut Angaben des Klubs ist derzeit frühestens Ende 2023 mit Spielen in der von der Flutkatastrophe schwer beschädigten Sporthalle am Hammer zu rechnen.

„Die Situation ist sehr schwierig“, räumt Symannek mit Blick auf die fehlende Perspektive ein. Helfer und Zuschauer für die Reise in die Ausweichhalle nach Burscheid auf dem Schulberg zu motivieren, ist kompliziert. Hinzu kommen die sportlichen Folgen der Einschränkungen. „Wir haben viele junge Spieler, die an unseren erfahrenen Akteuren wachsen sollen. Das ist schwer, wenn man einen Trainingsbetrieb hat, wie wir derzeit“, klagt Symannek. So konnten in der Trainingswoche vor dem Spiel in Baunatal nur zwei Einheiten stattfinden. Auch für die kommende Woche muss der LTV auf Hallensuche gehen – keine guten Voraussetzungen für die Vorbereitung auf das Derby gegen Opladen am Samstag.

Leichlinger TV Ferne, Hüttel – Weiler, Taymaz (1), Novickis (12/5), Linnemannstöns, F. Barwitzki (2), Kübler (7), Bahn, Speckmann (1), Blum (3), Mentges, Swiedelsky, K. Symannek, Natzke (1).