Leichlinger Handball-Urgestein Zulauf soll die Identität des LTV stärken

Leichlingen · Der stadtbekannte Zahnarzt trifft mit den Drittliga-Handballern des Leichlinger TV am Freitagabend auf die SG Ahlen.

 Kris Zulauf (l.) ist beim Leichlinger TV für die zupackenden Aufgaben zuständig.

Kris Zulauf (l.) ist beim Leichlinger TV für die zupackenden Aufgaben zuständig.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Ergebnisse seit seiner Rückkehr zum Leichlinger TV nimmt Kris Zulauf mit Humor. Drei Spiele absolvierte der Ur-Leichlinger in der Mannschaft von Trainer Lars Hepp, all diese Partien gingen verloren. „Ich hoffe, da gibt es keinen Zusammenhang“, sagt der Handballer und lacht. Von dem verunsicherten Eindruck der Mannschaft, die im Meisterschaftsrennen der 3. Liga West vorerst keine Rolle mehr spielen dürfte, ist zumindest beim Zugang der Pirates nichts spüren.

„Es bringt ja nichts, sich verrückt zu machen“, sagt Zulauf angesichts der Pleiten in Krefeld (24:29), gegen Gummersbach II (27:30) und in Schalksmühle (28:31). „Dafür ist die Mannschaft erfahren genug.“ Er kann das sagen: Zulauf zählt mit 32 Jahren selbst zu den älteren Spielern des routinierten Teams (Durchschnittsalter 29,4 Jahre). Dieses will im Heimspiel gegen die Ahlener SG am Freitag (20 Uhr, Ostermann-Forum) seine Negativ-Serie stoppen, um nicht in das triste Mittelfeld abzurutschen. Und natürlich, um Zulaufs persönlicher Ergebniskrise ein Ende zu bereiten.

Der 112 Kilogramm schwere Handballer kehrt mit seinem Wechsel zu den Blütenstädtern zu seinen Wurzeln zurück. Im Alter von acht Jahren fing er beim LTV in der Jugendabteilung mit dem Handball an, es folgten viele weitere Jahre, in denen er sich bis zur ersten Mannschaft hocharbeitete. Es hätte wohl eine sportlich erfolgreichere Karriere gewartet, wenn den talentierten Rückraumspieler komplizierte Verletzungen an der Schulter und der Hand nicht gebremst hätten. So spielte Zulauf auch nach seinem studiumsbedingten Wechsel nach Berlin „nur“ viert- oder drittklassig, ehe er über mehrere Stationen sein Weg erst zurück nach NRW und Ende Oktober zurück zum LTV führte.

In den vergangenen zwei Jahren, auch in seiner jüngsten Station beim Bergischen HC II in der Oberliga, lief Zulauf nicht mehr im Rückraum, sondern als Kreisläufer auf. „Die Schulter lässt nichts Anderes mehr zu“, sagt er. Auch beim LTV kam er in den bisherigen Spielen entweder am gegnerischen Kreis oder als „Schrank“ in der eigenen Deckung zum Einsatz – und das trotz der Niederlagen durchaus mit bleibenden Eindruck.

In erster Linie soll Zulauf aber die Leichlinger Identität der Mannschaft stärken. Gemeinsam mit seinem Bruder Tim und Vater Hans-Günter führt er die stadtbekannte Zahnarztpraxis nicht unweit der Leichlinger Heimspielstätte, der passende Name „Zulauf“ soll die erste Mannschaft des LTV wieder nahbarer, greifbarer machen. „Ich bin für die gute Stimmung da“, sagt der Mediziner, der mit Trainer Hepp schon bei Eintracht Hagen und dem TuS Wermelskirchen zusammengearbeitet hat, zu seiner eigenen Rolle. „Als Lars beim LTV Trainer wurde, war irgendwie klar, dass ich auch zurückkommen würde.“

Ansprüche stellt er nicht, im Gegenteil: Die Zusammenarbeit ist sogar darauf ausgelegt, dass der leidenschaftliche Skifahrer ab und an ein Spiel verpassen könnte. „Das ist alles abgeklärt“, sagt Zulauf. Da passt es ins Bild, dass sich Verein und Spieler bisher nicht über eine Laufzeit oder andere Modalitäten ihrer Zusammenarbeit einigten. „Geld nehme ich ja ohnehin nicht“, sagt der Rückkehrer.

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