Handball, 3. Liga Der LTV kämpft gegen das Drama

Leichlingen · Die Drittliga-Handballer sind von Abstiegskampf und Hallenschäden arg gebeutelt. Kapitän David Ferne appelliert an den Kampfgeist der Mannschaft von Trainer Lars Hepp.

 LTV-Torwart David Ferne gibt dem just parierten Ball ein Küsschen.

LTV-Torwart David Ferne gibt dem just parierten Ball ein Küsschen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Von Jim Decker

Vom großen Druck ist es nicht weit zum großen Drama – das wissen die Handballer des Leichlinger TV aus eigener Erfahrung. Sie sind aktuell einer besonderen Belastungsprobe ausgesetzt: In der Gruppe D der 3. Liga kämpft die Mannschaft um Kapitän David Ferne nicht nur ums sportliche Überleben, sondern bangt auch um die Zukunft des Vereins. Wollen die Sportler eine Restchance auf den direkten Klassenerhalt wahren, ist ein Sieg am Samstag (19 Uhr) bei der SG Menden Sauerland Wölfe Pflicht.

Der Rückstand auf den rettenden Platz sechs beträgt vier Punkte, der LTV liegt mit 10:16 Zählern aber immerhin noch deutlich vor Menden (6:20). Ferne kennt die Lage in der Tabelle, sagt aber: „Der Druck ist nicht größer als sonst auch.“ In der Hinrunde verloren die Blütenstädter gegen die Handballer aus dem Sauerland – ein Verlust, der gegen den direkten Konkurrenten noch immer schmerzt. Die teils heftigen Niederlagen gegen Top-Teams wie Krefeld, Longerich oder Schalksmühle waren eingepreist. Wichtiger ist, sich am Tabellenende zu behaupten. Zuletzt gab es aber auch gegen den VfL Gummersbach II keine Punkte. „Das war unser erstes Spiel ohne Torhüterleistung“, gibt Keeper Ferne selbstkritisch zu und betont: „Das darf uns in Menden nicht passieren.“ Grundsätzlich nehme er im LTV-Team eine „positive Stimmung“ wahr.

Immer wieder rappelt sich die Mannschaft nach heftigen Rückschlägen auf. Dass es überhaupt noch eine Hoffnung auf den Klassenerhalt gibt, liegt auch an der Leichlinger „Lazarus-Mentalität“ nach dem Motto: Totgesagte leben länger. Nach der Insolvenz der Spielbetriebs-GmbH Pima, dem Ende der einst erfolgreichen „Pirates“ und dem Neustart unter neuer Führung, droht erneut ein Drama. „Die Ungewissheit ist bedrückend“, sagt Ferne.

Die fehlende Halle für Trainings und Spiele könnte zum endgültigen Aus führen. „Ich finde es nicht okay, dass Team und Verein damit alleine gelassen werden“, sagt Ferne, der die Pima-Pleite, Corona und den Neustart beim LTV erlebt hat. Die Halle am Hammer wird wohl bis 2023 saniert, die Flut im Sommer sorgte für einen Totalschaden. Seitdem ziehen die Handballer in der Region nomadenhaft von Halle zu Halle.

Ans Aufgeben denkt Ferne nicht. „Andere Vereine sind besser aufgestellt. Wir haben sie trotzdem geschlagen“, betont er und hat die Siege gegen die Bergischen Panther oder den TuS 82 Opladen im Kopf. „Ich habe hier so viel mitgemacht und werde bis zur letzten Sekunde kämpfen“, kündigt Ferne an. Auch, wenn es im Sommer nicht weitergehe, werde er sich vernünftig verabschieden. Denn: „Es bleibt uns nichts anderes als der Kampf.“

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