Handball Hallenschaden bringt LTV in Bedrängnis

Leichlingen · Nach dem Schimmelbefall in der Leichlinger Sporthalle am Hammer zieht der Handball-Drittligist vorerst in die Leverkusener Smidt-Arena um. Doch die Probleme sind damit nicht gelöst. Vor allem finanziell droht Ungemach.

Handball: Hallenschaden bringt LTV in Bedrängnis
Foto: Miserius, Uwe

Frank Lorenzet trägt seine Verzweiflung offen nach außen: "Ich habe noch keine Ahnung, wie wir das alles machen sollen", sagt der Trainer-Manager des Handball-Drittligisten Leichlinger TV. Fest steht, dass die etatmäßige Heimstätte, die Sporthalle am Hammer in Leichlingen, auf absehbare Zeit nicht benutzbar ist. Ein Wasserschaden hat zu schwerem Schimmelbefall geführt, der Boden muss komplett ausgewechselt werden. "Wir ermitteln derzeit die Kosten. Mitte nächster Woche können wir vielleicht mehr sagen", heißt es von Seiten der Stadt Leichlingen. Fest steht auch, dass der LTV sowohl seine komplette Vorbereitung, inklusive aller Trainingseinheiten und -spiele, als auch die erste Heimpartie gegen den Neusser HV in der Leverkusener Smidt-Arena austragen wird. "Auch die Termine können wir alle halten", sagt Lorenzet, der mit dem Deutschen Handball Bund (DHB) die Problematik erörtert hat.

"Der DHB hat uns aufgefordert, entweder das Heimrecht für die Partien zu tauschen oder alternative Spielstätten zu suchen", sagt der LTV-Manager. Die erste Variante haben die Leichlinger bereits in die Tat umgesetzt.

Da die Smidt-Arena an einigen Terminen fix belegt ist, hat der LTV sein Heimrecht für die Partien gegen den TV Korschenbroich, gegen den TSV GWD Minden II und gegen die SG OSC Löwen Duisburg getauscht. "Damit haben wir direkt nach Saisonbeginn fünf, sechs Auswärtsspiele in Folge", sagt Lorenzet. "Um es vorsichtig auszudrücken: Es ist Wahnsinn!" Neben der sportlichen Brisanz, das eine solche Serie an Spielen in der Fremde die Chance für einen Negativlauf erhöhe, spiele auch der finanzielle Aspekt eine Rolle. "Ich muss schließlich Angestellte bezahlen. Wie soll das gehen, wenn ich zwei Monate keine Einnahmen habe?", fragt Lorenzet, der befürchtet, dass die Sporthalle am Hammer mindestens für drei Monate gesperrt bleibt.

Neben den fehlenden Einnahmen durch Ticketverkauf und Catering kommen Mehrkosten für die Fahrten und den Transport nach Leverkusen auf den LTV zu. "Unserer komplette Logistik ist in Leichlingen verortet. Und wir sind kein Erstligist, der das eben mal ändern kann. Ich kann noch keine genauen Zahlen nennen, aber am Ende wird der finanzielle Schaden nahe dem fünfstelligen Bereich liegen", sagt Lorenzet.

Der Verein prüft nun inwieweit eine Erstattung der Kosten möglich ist und befindet sich in engem Austausch mit der Stadt, die ebenfalls Regressanforderungen stellen könnte. Verursacht wurde der Schaden während Sanierungs- und Dämmungsarbeiten des Sporthallen-Dachs. Gutachter stellten in der vergangenen Woche fest, dass das Dach beim Verlassen der Baustelle nicht fachgerecht abgedichtet worden war. Die verantwortliche Firma könnte dafür haften müssen.

Lorenzet ist zwar erst einmal froh, dass die Vorbereitung nun wieder in trockenen Tüchern ist, hat aber auch Bauchschmerzen, was den Saisonverlauf angeht. "Mit dem getauchten Heimrecht spielen wir im Januar und Februar nur noch Zuhause. Für die Zuschauer ist das auch nicht schön. Das ist alles ein Irrsinn", sagt er. Alternative Spielstätten zu finden, sei für die Leichlinger aber kaum möglich: "Ich habe noch keine Idee".

(RP)
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