NFL-Profi besucht Familie Footballspieler St. Brown auf Stippvisite im Rheinland

Leverkusen · Der Footballer der Green Bay Packers war zu Besuch in seiner deutschen Heimat. Und er berichtete von seinem ersten Jahr als Profi in der amerikanischen Football-Liga NFL.

Equanimeous „EQ“ Tristan Imhotep J. St. Brown hält sein Trikot der Green Bay Packers in die Kamera.

Equanimeous „EQ“ Tristan Imhotep J. St. Brown hält sein Trikot der Green Bay Packers in die Kamera.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Equanimeous St. Brown fühlt sich sichtlich wohl im Haus unweit des Hitdorfer Sportplatzes. „Es ist schön, wieder hier zu sein“, sagt der Football-Profi in Diensten der Green Bay Packers und macht es sich im Wohnzimmer in einem Sessel bequem. Allerdings sehe alles etwas kleiner aus, als er das in Erinnerung habe. Vier Jahre ist es her, dass er zuletzt im Haus seiner inzwischen verstorbenen Großeltern war, wo er einst jedes Jahr den Sommer verbrachte. Seit den Frühjahrsferien (Springbreak) in seinem Senior-Jahr an der Highschool hat seine Karriere derart an Fahrt aufgenommen, dass dafür keine Zeit mehr war. Und auch jetzt hat er den Besuch nur seinem Auftritt als Gast im ZDF-Sportstudio anlässlich des bevorstehenden Superbowls zu verdanken.

Vier Tage verbrachte „EQ“ mit Mutter Miriam Brown, Onkel und Berater Mike Steyer sowie seiner Freundin Polina Lindsey Guimaraes insgesamt am Rhein. „Hier ist so etwas wie meine Heimat, wenn ich in Deutschland bin“, erklärt er. Und darum nutzte er bei allen Terminen auch die Zeit, sich ein wenig umzusehen. Wie unsere Redaktion lud er auch ein Team der Football-TV-Sendung „ran NFL“ um Kult-Moderator Christoph „Icke“ Dommisch ins großelterliche Haus nach Hitdorf ein. Nach dem Interview ging es mit der TV-Crew erst zum Bowling und dann zum Essen ins amerikanische Lokal „Virginia“ gleich hinter der Stadtgrenze zu Monheim.

In Hitdorf selbst besuchte der 22-Jährige den Rhein – inklusive Fahrt mit der Fähre –, die Kirche und traf sich mit rund 20 Nachbarn und Freunden in der „Alten Brauerei“. Dort konnten sie sich von dem prominenten Gast aus erster Hand berichten lassen, wie aufregend sein erstes NFL-Jahr und der Besuch im Sportstudio waren, und in gemeinsamen Erinnerungen schwelgen. Zu den wichtigsten Anlaufpunkten bei seinen Besuchen als Kind und Jugendlicher gehörten für „EQ“ der Sportplatz des SC Hitdorf, wo ihm einst das Zeug zum Profi-Fußballer bescheinigt wurde, der nahegelegene Badesee, das Freizeitbad „mona mare“ in Monheim und das Kinder-Paradies „Okidoki-Land“ in Langenfeld.

Dieses Mal zogen ihn andere Orte mehr an, zum Beispiel die „Rathaus-Galerie“ in Wiesdorf. Dort ließ er es sich nicht nehmen, in einem Sport-Fachgeschäft nach Fanartikeln der Packers zu suchen – und das mit Erfolg, wie ein Foto beweist. Das zeigt St. Brown und sein Trikot mit der Nummer 19, das im Geschäft zur Verblüffung des jungen Wide Receivers tatsächlich verkauft wird. Nach vier Tagen mit engem Terminplan musste St. Brown seiner deutschen Heimat auf Wiedersehen sagen. Schließlich wollte der junge Deutsch-Amerikaner pünktlich zum Superbowl zurück in Kalifornien sein, um das Endspiel in Los Angeles zu schauen, wo schließlich einer der beiden Finalisten zu Hause ist. Als echter Lokalpatriot hält EQ den L.A. Rams die Daumen.

Allerdings hofft er, 2020 den Superbowl mit seinen Packers aus der Nähe verfolgen zu können – als aktiver Teilnehmer. „Das Zeug dazu haben wir, wenn es gut läuft“, betont er. Trotz seinem bodenständigen, bescheidenen Auftreten mangelt es dem jungen Passempfänger nicht an Selbstvertrauen. Das beste Zeichen dafür war ein Twitter-Beitrag während des Halbfinals: „Won‘t be at home this time next year“ („Werde nächstes Jahr um diese Zeit nicht zu Hause sein“) zwitscherte St. Brown ins Netz. Was so viel heißt wie: 2020 will er mit den Packers zu dieser Phase der Saison noch gefordert sein. „Ich habe das Spiel der Rams gesehen und fand es komisch, dass sie dort stehen und wir nicht. Denn wir haben gegen sie nur sehr knapp mit zwei Punkten verloren“, sagt er.

Auf eine Endspiel-Teilnahme ihres prominenten Besuchers hoffen natürlich auch die Hitdorfer Freunde und Nachbarn. Dafür würden sie auch gerne in Kauf nehmen, dass es dann wohl noch länger dauern würde, ehe „EQ“ mal wieder in Deutschland vorbeischauen kann.

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