Deutscher Profi in der NFL „EQ“ lässt Skeptiker verstummen

Leverkusen · Equanimeous St. Brown hat in seiner Rookie-Saison in der nordamerikanischen Football-Profiliga NFL als Passempfänger bei den Green Bay Packers überzeugt. Nur eines fehlt dem Deutsch-Amerikaner mit Wurzeln in Leverkusen nach seinem ersten Jahr als Profi noch: ein Touchdown.

 Equanimeous St. Brown (r.) hält sich im Spiel gegen die New York Jets seine Gegenspieler fern und rennt mit dem Ball.

Equanimeous St. Brown (r.) hält sich im Spiel gegen die New York Jets seine Gegenspieler fern und rennt mit dem Ball.

Foto: imago/Icon SMI/Imago

Wenn am Wochendende in den USA bei den Conference Championships die beiden Superbowl-Teilnehmer ermittelt werden, dann bleibt Equanimeous St. Brown nur die Zuschauerrolle. Mit seinen Green Bay Packers hat der 22-Jährige mit Leverkusener Wurzeln die Play-offs in der NFL verpasst. Trotz dieser Enttäuschung kann der Deutsch-Amerikaner mit seiner Premierensaison im American-Football-Profizirkus aus persönlicher Sicht zufrieden sein. Er hat sich bei den Packers durchgesetzt, obwohl ihm einige Zweifler nach der späten Verpflichtung (in Draft-Runde 6) prophezeit hatten, er würde nicht einmal den Sprung in den Saisonkader schaffen.

„Ich werde alles geben, um mich durchzusetzen“, hatte der „EQ“ genannte Wide Receiver (Passempfänger) damals angekündigt. Er hielt Wort und wurde dafür belohnt. Nach einer Vorbereitung mit Licht und Schatten war zunächst aber Geduld gefragt. An den ersten vier Spieltagen stand er nur zweimal im Kader und kam dabei nur einmal zum Einsatz – und das auch nur bei zwei Spielzügen im Special Team. Bei den Detroit Lions war es dann am fünften Spieltag soweit: St. Brown lief erstmals im Angriff der Packers und fing seine ersten Pässe. Fünfmal warf Quarterback-Superstar Aaron Rodgers in seine Richtung, dreimal fing der Mann mit der Nummer 19 den Ball und erzielte insgesamt 89 Yards Raumgewinn.

Diese gute Ausbeute konnte er zwar nur einmal übertreffen, das aber mit Blick auf die Ausgangslage für die neue Saison zu einem günstigen Zeitpunkt. Am vorletzten Spieltag beim 44:39-Sieg nach Verlängerung gegen die New York Jets fing er alle fünf Pässe für 94 Yards. Das war an diesem Tag der größte Raumgewinn aller Packers-Receiver. Dass „EQ“ am letzten Spieltag fehlte, weil er noch im sogenannten „Concussion Protocol“ steckte, einer Art Schutzsperre bei Gehirnerschütterungen, erwies sich im Nachhinein wohl als gut. Denn die Packers enttäuschten ohne ihn beim 0:31 in Detroit auf ganzer Linie.

Unter dem Strich kann St. Brown mit 21 von 36 gefangenen Pässen in elf Spielen als Receiver der Packers zufrieden sein. 328 Yards erzielte er damit insgesamt – das ist Platz 134 unter allen Passempfängern und eine ordentliche Ausbeute für einen Rookie. Auch mehrere Spezial-Statistiken, die seinen Wert für das Team unterstreichen, können sich sehen lassen. 113 seiner Yards erzielte „EQ“ als Zusatz-Raumgewinn nach dem Fang. 13 seiner 21 Fänge sicherten den Packers einen neuen ersten Versuch.

Nur eines fehlt ihm nach seiner ersten Saison als Football-Profi in der besten Liga der Welt noch: ein Touchdown. Das ist dann wohl ein Ziel für die kommende Saison.

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