Basketball Giants wollen nicht zurück ans Ufer

Basketball · Nach dem spektakulären Erfolg über Rist Wedel in der Vorwoche wollen die Leverkusener Basketballer in ihrem letzten Spiel des Jahres beim BSV Wulfen noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um punktgleich mit dem ersten Playoff-Platz zu überwintern.

Am Dienstag kehrte dann auch irgendwann die Stimme wieder zurück. Bis dahin hatte Achim Kuczmann die unangenehmen Nebenwirkungen eines Sieges nach zweifacher Verlängerung noch in seiner Kehle gespürt. Über die Spieldauer von 50 Minuten plus Auszeiten und Spielunterbrechungen musste der Leverkusener Coach gegen knapp 800 euphorische Zuschauer in der Smidt-Arena anbrüllen.

"Wenn man selber nicht spielen kann, schreit man umso mehr von draußen rein", erklärt der Trainer der Bayer Giants die Auslöser für sein Stimmleiden; Auslöser, die er mehr als gerne hinnahm. Schließlich entschädigte der Erfolg über Rist Wedel für alles. "So ein Sieg ist eigentlich nicht an seinen Punkten zu messen, es war unbeschreiblich wichtig, dieses Spiel gerade zu Hause zu gewinnen. So etwas kann dir wahnsinnig viel Rückenwind verleihen", sagt Kuczmann. Andersherum wäre das Resultat wohl nur schwer zu verdauen gewesen.

So aber ritten die Riesen vom Rhein nach ihrem dreifachen Herzschlagfinale einmal mehr nach einem Heimerfolg unter der Woche in ihren Übungseinheiten auf einer regelrechten Euphoriewelle. Bevor es demnächst wieder zurück ans Ufer geht, soll möglichst noch ein Sieg über den BSV Wulfen (Samstag, 20 Uhr) her. "Die Mannschaft ist jetzt natürlich super drauf, das spüren wir alle im Training. Dieses Selbstvertrauen kann uns noch mal einen wichtigen Schub vor der Winterpause geben", meint Kuczmann.

Der erhoffte Wedel-Effekt könnte die Giants-Spieler zudem von ihren kleineren und größeren Blessuren ablenken. Akteure wie Matthias Goddek oder Lucas Welling beißen seit Wochen tapfer auf die Zähne, sehnen aber die einmonatige Pause bis zum Auftakt in Hannover herbei. Während Till Jönke über seine zahllosen Schrammen und Wunden aus dem Spiel gegen die Norddeutschen zum Trainingsstart am Wochenbeginn bereits nur noch ein müdes Lächeln übrig hatte, musste sich der zuletzt geschonte Jack Eggleston am Dienstag einer Kernspin-Tomographie unterziehen, Chancen, dass er zum Jahresabschluss zurückkehrt, sind vorhanden.

Ohnehin müssten gegen Wulfen, das beim 67:87 im Oktober beide Punkte aus der Rundsporthalle entführte, noch einmal alle Kräfte gebündelt werden, sagt der Giants-Trainer. Die Münsterländer liegen derzeit mit einem Sieg Vorsprung auf die Riesen vom Rhein auf Rang acht. Im Erfolgsfall könnten die Leverkusener also zumindest punktemäßig aufschließen und damit in Sichtweite zu den Nichtabstiegsplätzen in die Winterpause gehen. "Wir haben die Woche sinnvoll zur Vorbereitung und zur Regeneration genutzt, jeder wird noch mal alles aus sich rausholen, und dann werden wir sehen, wofür es gut ist", bemerkt Kuczmann.

(sl)
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