Basketball Giants warten weiter auf ihren Kapitän

Leverkusen · In Nürnberg wollen die ProA-Basketballer den ersten Auswärtssieg der Saison landen. Für Jack Eggleston kommt ein Comeback nach seinem Mittelhandbruch bei den Franken wohl noch zu früh.

 Voller Einsatz: Marc Sonnen (oben) und Giants-Teamkollege Tom Spöler (hier im Spiel gegen Ehingen) kämpfen nun um den ersten Auswärtssieg.

Voller Einsatz: Marc Sonnen (oben) und Giants-Teamkollege Tom Spöler (hier im Spiel gegen Ehingen) kämpfen nun um den ersten Auswärtssieg.

Foto: UM (Archiv)

Je länger eine Serie anhält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie reißt. Dieser Sinnspruch könnte den Bayer Giants, bezogen auf ihre anhaltende Auswärtsschwäche in ihrer neuen sportlichen Umgebung, Mut machen. Schließlich würde dies bedeuten, dass die Chancen, am Samstag beim Nürnberger BC den ersten Sieg in der Fremde seit April dieses Jahres zu landen, zuletzt deutlich gestiegen sind.

Seinerzeit machten die Riesen vom Rhein in Weißenhorn den Einzug ins Finale der ProB perfekt. Seitdem gab es nach den Auswärtsauftritten reichlich Anerkennung und Applaus für Achim Kuczmanns Mannschaft, aber eben keine Punkte. Und weil in der ProA auch zu Hause erst eine Begegnung erfolgreich gestaltet werden konnte, verdingen sich die Giants derzeit als Wächter der Roten Laterne. Die Chancen, dass sich für diesen ungeliebten Posten nach dem zehnten Spieltag jemand anderes findet, stehen nicht allzu günstig.

Nürnberg, aktuell Tabellenneunter, gehört zwar nicht zu den allergrößten Kalibern der Liga, hat aber drei seiner vier Erfolge vor heimischem Publikum eingefahren. Im Kader der Franken stehen zudem in Wayne Bernard, Will Chavis, Chris Gadley, Robert Lewandowski, Ahmad Smith und Ronald Thompson genauso viele US-Boys wie deutsche Spieler. "Wir sind es gewohnt, dass andere Mannschaften über mehr Mittel und Möglichkeiten verfügen als wir", sagt Giants-Trainer Kuczmann ganz nüchtern, ohne dabei sonderlich neidisch zu klingen.

Der Internationalität des Gegners will der Bayer-Coach auch diesmal wieder ein gut funktionierendes Mannschaftsgefüge entgegenstellen, auch wenn das alleine vor allem am letzten Wochenende bei der 76:111-Klatsche gegen Jena längst nicht ausreichte. "Jena war uns in allen Belangen überlegen, aber sonst sind wir mit unserer Art zu spielen in jedem Spiel drin gewesen. Jetzt müssen wir eben auch mal auswärts damit etwas Zählbares mitnehmen", verdeutlicht Kuczmann.

Dabei soll auch wieder Götz Twiehoff mithelfen. Der 28-Jährige gab gegen die Thüringer nach seinem Muskelfaserriss ein vielversprechendes Comeback, hat nach seiner mehrwöchigen Zwangspause aber selbstredend noch Luft nach oben. "Er ist jetzt schon wieder eine Woche weiter, und es ist schon sehr wichtig für uns, dass wir durch Götz jetzt zumindest eine weitere Alternative in der Offensive aufbieten können", kommentiert sein Trainer die Rückkehr Twiehoffs.

Für den zweiten Langzeitverletzten kommt ein Einsatz im Frankenland allerdings wohl noch zu früh. Auch wenn der Heilungsprozess von Jack Eggleston nach seinem Ende September erlittenen Mittelhandbruch weitgehend optimal verläuft, will man von medizinischer wie sportlicher Seite ein Comeback des Kapitäns auf keinen Fall überstürzen. "Wir schauen da von Tag zu Tag, es kann sein, dass es schon für Samstag reicht — wenn nicht, warten wir eben noch eine Woche", stellt Kuczmann klar, wohl wissend, dass vom Rückkehrer auf Anhieb keine Wunderdinge zu erwarten sind. Zudem: "Die anderen haben ihn bislang ganz ordentlich vertreten, das schaffen sie zur Not auch in Nürnberg."

(RP)
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