Lokalsport Giants verlieren auch mit Rückkehrer Manigat

Leverkusen · Die Pro-A-Basketballer zeigen gegen das Top-Team aus Gotha eine engagierte Leistung. Am Ende fehlt aber vor allem die Cleverness.

 Giants-Spielmacher Marc Sonnen (weißes Trikot) bekam es des Öfteren mit Rudi Völlers Sohn Marco zu tun,

Giants-Spielmacher Marc Sonnen (weißes Trikot) bekam es des Öfteren mit Rudi Völlers Sohn Marco zu tun,

Foto: UWE MISERIUS

Als die Heimmannschaft gegen 17.30 Uhr das Parkett der Smidt-Arena zum Aufwärmen betrat, brandete lautstarker Jubel über die Ränge der mit gut 600 Zuschauern gefüllten Rundsporthalle: Willy Manigat, Spielmacher, Antreiber und Hoffnungsträger, stand erstmals seit seinem am zweiten Spieltag gegen Gießen erlittenen Muskelriss im Oberschenkel wieder im Kader.

Eigentlich hatten die Mannschaftsärzte eine Rückkehr in diesem Jahr ausgeschlossen, weshalb von den Vereinsoberen grünes Licht für die Verpflichtung von Ersatzmann Richard Carter gegeben worden war, stattdessen nun die unerwartete Blitzheilung des 27-jährigen Kanadiers. "Er hat bislang nur einmal mit der Mannschaft trainiert, aber er hatte danach überhaupt keine Probleme mit dem Oberschenkel und wollte auch unbedingt dem Team helfen", sagte Achim Kuczmann. Die gute Stimmung in der Halle sollte die anschließenden 40 Minuten allerdings nicht überdauern.

Lediglich im ersten Viertel (21:17) behielten die Riesen die Oberhand, danach waren es die Gäste aus Gotha, die der Partie ihren Stempel aufdrückten, am Ende unterlagen die Giants mit 75:82 (30:39). Der Trainer haderte dabei mir der mangelnden Cleverness seiner Spieler und den aus Leverkusener Sicht nicht immer glücklichen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns. Mit 17 Punkten hatten die Giants Mitte des letzten Abschnitts bereits zurückgelegen, sich aber in die Partie zurückgebissen und konnten in der letzten Minute auf 73:75 verkürzen. "Wenn du unten drin stehst, läuft im entscheidenden Moment meist alles gegen dich, so war das auch heute", spielte Kuczmann auf das vermeintliche Foul von Ben Spöler gegen Marco Völler 33 Sekunden vor Schluss an. Der Sohn des Bayer 04-Sportdirektors verwandelte beide Versuche und sorgte damit für die Vorentscheidung. Allerdings wollte der Bayer-Coach bei allem Ärger die Niederlage nicht an dieser einen Szene festmachen: "Wir hatten heute die große Chance, gegen eine Topmannschaft zu punkten, aber wir haben uns an zu vielen Stellen dieses Spiels einfach viel zu ungeschickt angestellt."

Zwar habe sein Team, was Einsatz und Kampf angeht, am Optimum gespielt, vorne aber auch dumme Würfe genommen. Das galt auch für Manigat. Der Kanadier probierte viel, scheute sich nicht, Verantwortung zu übernehmen, traf in der Offensive aber einige falsche Entscheidungen. Mit 18 Punkten war er zwar Topscorer der Partie, traf aber nur 33 Prozent aus dem Feld. "Natürlich ist das noch nicht der Manigat aus der Zeit vor seiner Verletzung, er wird seine Form aber schnell wiederfinden", bewertete Kuczmann das Comeback. Dabei drängt die Zeit - nach dem Ehinger Sieg in Cuxhaven liegen die Giants nur wegen ihres besseren Korbverhältnisses nicht auf einem Abstiegsplatz.

Giants: Carter (13), Goddek (3), Legankovas (3), Spöler (6), Manigat (18), Koch (5), Heinzmann (11), Sonnen (13), Kuczmann (3).

(sl)
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