Basketball Giants testen für den Ernstfall
Basketball · Auf die Treue ihrer Anhängerschaft können sich die Bayer Giants auch in Krisenzeiten verlassen. Das Saisonziel "vorzeitiger Ligaverbleib" gilt seit der Niederlage am Sonntag gegen Dorsten offiziell als gescheitert.
Das Team von Achim Kuczmann muss für ein weiteres Jahr in der ProB durch die unangenehmen PlayDowns (Best-of-three-Modus).
Trotzdem wird am Samstag ein ganzer Bus voll Fans die Mannschaft zu ihrem letzten Spiel der regulären Saison beim Dauerrivalen Schwelmer Baskets begleiten.
Für die Endabrechnung hat das Duell mit den Westfalen indes keine Bedeutung mehr: Die Riesen vom Rhein stehen schon jetzt als Tabellenelfter fest. Stattdessen geht es für Mannschaft und Anhänger vor allem darum, dringend benötigtes Selbstvertrauen zu tanken, bevor es ab dem 10. März gegen den Elften der Südstaffel, die Gießen Pointers, um den Klassenerhalt geht.
"Ab jetzt beginnt die Vorbereitung auf die PlayDowns", sagt Achim Kuczmann. Bayers Trainer will die letzte Aufgabe aber dennoch positiv gestalten. "Schwelm ist natürlich kein leichter Gegner, aber wir wollen trotzdem etwas mitnehmen", meint er. Kuczmann ist in nächster Zeit in erster Linie als Motivator und Aufbauleiter gefragt.
Dreimal verließ sein Team zuletzt als Verlierer das Parkett — müßig zu erwähnen, dass diese Durststrecke zu keinem unpassenderen Zeitpunkt hätte auftreten können. "Natürlich sind die Spieler im Moment frustriert, aber sie müssen den Kopf schnell wieder freibekommen", meint der Coach.
Genug positive Ansätze
Auch wenn es, so Kuczmann, an Bayers Situation nichts zu beschönigen gäbe, habe auch die letzte Partie gegen Dorsten Ansätze geliefert, an denen sich die Mannschaft aufrichten könne. "Das knappe Ergebnis war natürlich bitter, aber wir haben vorher auch 20 Punkte aufgeholt. Dass die Mannschaft nochmal so zurückgekommen ist, zeigt, dass sie lebt und noch an sich glaubt", bemerkt er. Auch deshalb wäre ein positives Resultat in Schwelm wichtig.
Ein erneuter mentaler Rückschlag à la Braunschweig oder Hannover könnte die Vorbereitungszeit bis zum Auftakt der Abstiegsrunde empfindlich stören. "Wir wollen natürlich lieber mit einem Erfolgserlebnis in die Entscheidungsspiele gehen, aber wir müssen es nehmen, wie es kommt", meint Kuczmann. "Wir haben unser Ziel nicht im ersten Versuch erreicht. Das macht unsere Lage natürlich schwerer, aber da muss die Mannschaft jetzt eben durch."
Hoffnung macht der jüngste Formanstieg von Marc Rass. Der vor der Saison aus Düsseldorf verpflichtete Flügelspieler fiel nach teilweise furiosen Auftritten in der Hinrunde in ein Leistungsloch, tastet sich vor den PlayDowns aber offenbar wieder an seine lange vermisste Form heran und könnte damit im Angriffspiel eine wertvolle Alternative darstellen.