Basketball Giants suchen nach einer passenden Antwort
Leverkusen · Nach zuletzt zwei Pleiten brauchen die Pro-Basketballer zum Jahresausklang gegen Lich wieder ein Erfolgserlebnis, sonst droht der erfolgreiche Spätherbst zum Zwischenhoch zu verkommen.
Die Adventszeit verlief für die Bayer Giants bislang mäßig erfolgreich. Gegen den Primus aus Rhöndorf sowie Tabellennachbar Nördlingen setzte es Niederlagen. Dafür, dass beide Partien angesichts des knappen Endstandes auch andersrum hätten enden können, kann sich Achim Kuczmanns Mannschaft freilich nichts kaufen. So ist die vorweihnachtliche Stimmung unterm Bayer-Kreuz schon etwas getrübt.
Überwog nach der Pleite in Bad Honnef — wenn auch mit etwas zeitlicher Verzögerung — noch der Stolz über den starken Auftritt gegen den designierten Aufsteiger, wollte nach dem letzten Misserfolg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen Play-Off-Platz niemand seine Enttäuschung verhehlen. "Wir hätten gegen Nördlingen gerne gewonnen, um die Hinrunde mit einer positiven Bilanz abzuschließen — so was ist immer auch wichtig für die Psyche", bemerkt der Leverkusener Trainer.
Nach dem Erfolg von Dresden gegen Frankfurt beträgt der Vorsprung der Giants auf Rang neun nur noch zwei Zähler. Sollten die Riesen vom Rhein am Sonntag gegen Lich (Smidt-Arena, 16 Uhr) zum dritten Mal hintereinander als Verlierer das Parkett verlassen, droht die imposante Siegesserie aus dem Spätherbst zu einem lediglich vorübergehenden Zwischenhoch zu verkommen.
"Vieles, was die Wochen davor unsere Stärke ausgemacht hat, passt im Moment nicht. Auch weil die Trainingsbedingungen zuletzt alles andere als optimal waren", sagt Kuczmann vor der Partie gegen Lich.
Die Erinnerungen ans Hinspiel sind dabei äußerst zwiegespalten. Beim Saisonauftakt in Hessen ließ Bayer einer fantastischen ersten Halbzeit eine miserable zweite folgen, was in der Summe ein 88:96 ergab — es war die erste von sechs Niederlagen. Aktuell liegen die Baskets nach zuletzt zwei Erfolgen gegen Hanau und Dresden auf Rang vier der ProB-Süd. "Lich ist im Moment gut drauf", sagt Kuczmann. "Da werden wir uns deutlich steigern müssen." Vor allem defensiv, wo der Bayer-Coach den Seinen zuletzt mangelnde Entschlossenheit attestierte, aber auch vorne, wo mehr Abwechslung als gegen die Schwaben gezeigt werden muss.
Mut macht dagegen, dass die Leverkusener gerade gegen Topteams und solche, die sich auf dem Weg dorthin sahen, durchweg tolle Leistungen gezeigt hat. Zudem waren die Giants in dieser Spielzeit schon mehrfach in der Lage, auf sportliche Rückschläge die passende Antwort folgen zu lassen.
Stark nach oben zeigt zudem die Formkurve von Marc Raß, der mit seiner wiedergewonnenen Treffsicherheit die Aufmerksamkeit von den beiden US-Boys Jack Eggleston und Josh Parker ablenkt. Letzter wurde unlängst zum Spieler des Monats November der ProB-Süd gewählt. Nicht nur dem Point-Guard wäre es indes lieber, wenn dies nicht das letzte Erfolgserlebnis bis Weihnachten für ihn und die Mannschaft sein würde.
