Basketball Giants stehen sich zu häufig selbst im Weg
Leverkusen · Für die ProA-Basketballer gab es am Doppelspieltag weder im Heimspiel gegen Göttingen (64:89) noch in Ehingen (73:83) Zählbares.
Achim Kuczmann wirkte etwas unentschlossen. Einerseits durfte sich der Coach der Bayer Giants einmal mehr darüber freuen, mit seiner Mannschaft einem favorisierten Gegner in dessen Halle einen großen Kampf geliefert zu haben. Anderseits wurmte es den frisch gebackenen 60-Jährigen hinterher mehr als nur ein wenig, dass die mögliche Überraschung bei der 73:83-(33:38)-Niederlage in Ehingen verpasst wurde.
"Die Chance, hier etwas mitzunehmen, war auf jeden Fall da. Es ist ärgerlich, dass wir ausgerechnet immer dann, wenn wir die Möglichkeit hatten, richtig ranzukommen, ganz blöde Fehler gemacht haben und Ehingen leichte Punkte geschenkt haben", führte Kuczmann aus. Seine ProA-Basketballer verloren alle Viertel nur knapp und zogen somit in der Summe verdient den Kürzeren. Ehingen überzeugte nicht nur durch seine beiden zuverlässigen US-Boys Carlton Guyton und Taylor Rhode, sondern vor allem als starkes Kollektiv. Bei den Giants stachen (nicht nur punktemäßig) Jack Eggleston und erneut Marc Sonnen heraus. Allerdings trafen Bayers Amerikaner in zwei bis drei wichtigen Momenten des letzten Viertels auch falsche Entscheidungen.
Wie so oft in dieser Spielzeit waren die Riesen bis in die Schlussminute (71:76) in Schlagdistanz, ließen aber zu oft die nötige Cleverness gegen junge Gastgeber vermissen, so dass der Sieg für die Schwaben aus Sicht des Gäste-Trainers letztlich in Ordnung ging. "Ehingen ist Fünfter, trotzdem war kein großer Unterschied zu erkennen, was zeigt, dass in dieser Liga praktisch jeder jeden schlagen kann. Aber wir haben uns in den entscheidenden Situationen immer selbst im Weg gestanden, und dann kannst du so ein Spiel eben nicht gewinnen", trauerte der Leverkusener Trainer dem möglichen dritten Auswärtserfolg nach.
Zwei Tage zuvor, im Heimspiel gegen Spitzenreiter Göttingen, hatte das anders ausgesehen. Zwar agierte sein Team auch gegen den Primus beherzt und konnte ihm sogar das erste Viertel (24:22) abtrotzen, bekam in den verbleibenden 30 Minuten aber deutlich die Grenzen aufgezeigt. Vor allem die mittleren Viertel hatten etwas von einer Lehrstunde. Angesichts der unterschiedlichen Voraussetzungen der beiden Mannschaften war das 64:89 (33:45) aber immer noch ein achtbares Ergebnis für die Giants.
"Die Leistung war völlig in Ordnung. Gegen Göttingen bekommst du kaum Chancen, für die Zuschauer war es sicher interessant, auch mal so eine Mannschaft spielen zu sehen", sagte Kuczmann. Völlig unzufrieden muss bei den Giants trotz des Null-Punkte-Doppelspieltages indes keiner sein: Der Vorsprung nach unten beträgt immer noch beruhigende vier Zähler.
Giants (gegen Göttingen) Goddek (3), Bich (2), Legankovas (3), Twiehoff (13), Pokar (2), Watson (13), Sonnen (18), Eggleston (8), Kuczmann (2), Welling.
Giants (gegen Ehingen) Goddek (6), Twiehoff (13), Watson (3), Sonnen (24), Eggleston (24), Kuczmann (3), Legankovas, Welling.