Basketball Giants sparen in Jena ihre Kräfte für das Abstiegsendspiel

Leverkusen · Die Bayer-Basketballer halten in Jena wie so oft lange gut mit, am Ende geht Achim Kuczmanns Team aber erneut leer aus in der Fremde.

Wenn es für "einen Favoriten lange auf Trab halten" auch Punkte gäbe, die Bayer Giants hätten zweifellos gute Chancen, am Ende dieser Saison als bestes Auswärtsteam der ProA dazustehen. Dumm ist aus Leverkusener Sicht nur, dass ein solcher Mitleidsbonus nicht existiert. Daher reiht sich die 87:103-(48:55)-Pleite bei Science City Jena beinahe ordnungsgemäß in die bisherige, miserable Auswärtsbilanz der Riesen vom Rhein mit einem Sieg gegenüber nun neun Niederlagen ein.

"Wir wollten uns besser verkaufen als im Hinspiel, und das ist uns auch ganz ordentlich gelungen, auch wenn das Ergebnis als solches natürlich enttäuschend ist. Am Ende mussten wir eben einsehen, dass der Gegner heute einfach besser war als wir", meinte Achim Kuczmann. Der Giants-Coach hatte bereits drei Minuten vor Spielende eingesehen, dass die erhoffte Wende ausbleiben würde und im Vorausblick auf das immens wichtige Abstiegsendspiel gegen Cuxhaven am kommenden Samstag Tony Watson, Jack Eggleston und den starken Marc Sonnen vom Feld genommen, so dass die Niederlage am Ende sogar dreistellig ausfiel, was das Endergebnis deutlicher aussehen lässt, als es der eigentliche Spielverlauf war.

"Jena hat sich einfach durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Wir konnten in den letzten Minuten den Rückstand nicht mehr in den einstelligen Bereich verkürzen, weil die Bälle da einfach nicht reinfallen wollten. Da wollte ich dann auch kein unnötiges Risiko mehr eingehen", sagte Kuczmann, den dabei womöglich auch die Erinnerungen ans Hinspiel geleitet haben. Beim 71:111 im November vergangenen Jahres hatte sich Ben Spöler bei einem unnötigen Geplänkel mit seinem Gegenspieler so schwer an der Schulter verletzt, dass die Saison seitdem für ihn beendet ist. Mittlerweile wurde zwar US-Boy Jake Koch als Ersatz verpflichtet, doch auch der Neue plagt sich mit Rückenproblemen herum und verpasste die Partie bei den Mitteldeutschen, wie schon die Spiele gegen Heidelberg und Paderborn. Wann er zurückkommt, hängt auch von seiner heutigen Arztkonsultation ab.

Jena, mit fast 3000 Fans im Rücken, konnte dagegen aus dem Vollen schöpfen. Die tiefere Bank der Thüringer gepaart mit der hohen individuellen Klasse eines Garrett Sim oder Dennis Tinnon gab mit den Ausschlag zugunsten der Hausherren, die dazu mehr Rebounds holten, weniger Turnover produzierten und auch die bessere Trefferquote hatten. "Wir haben es immer wieder geschafft, uns nach kleineren Schwächephasen wieder heranzukämpfen. Aber Jena hat es dann ebenfalls immer geschafft, eine noch bessere Antwort darauf zu finden", resümierte Kuczmann.

Giants Goddek (18), Legankovas (3), Twiehoff (16), Watson (11), Sonnen (23), Eggleston (15), Kuczmann (1), Behrmann, Welling.

(sl)
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