Basketball Giants erleben Déjà-vu

Giants: · Bei der 66:76-Niederlage in Kirchheim kämpfen sich die Zweitliga-Basketballer nach miesem Start zurück, lassen aber beste Chancen aus.

 Auch Anson Carter verließ das Wurfglück bei der Giants-Pleite in Kirchheim. Mit 18 Punkten war er dennoch bester Werfer.

Auch Anson Carter verließ das Wurfglück bei der Giants-Pleite in Kirchheim. Mit 18 Punkten war er dennoch bester Werfer.

Foto: Miserius (Archiv)

Ein Déjà-vu bezeichnet laut Fremdwörterbuch eine "Erinnerungstäuschung, bei der der Eindruck entsteht, gegenwärtig Erlebtes in gleicher Weise schon einmal erlebt zu haben". Tatsächlich verliefen Niederlagen der Bayer Giants in letzter Zeit ziemlich häufig nach einem täuschend ähnlich wirkenden Muster: Früh in Rückstand geraten, wieder mühsam ins Spiel zurück gekämpft, den Gegner ins Wanken gebracht oder sogar ausgeglichen, dann aber in den letzten Minuten wieder alles verspielt. So war es gegen Baunach, Cuxhaven und Gießen und seit Samstag lässt sich diese ungeliebte Liste auch um Kirchheim erweitern, dort unterlagen die Giants mit 66:76 (34:30).

"Beide Mannschaft waren stark, aber wir hätten diesen Sieg verdient gehabt, leider hat die Mannschaft nicht zum ersten Mal versäumt sich für ihre tollen Anstrengungen zu belohnen", resümierte Trainer Achim Kuczmann nach der Partie bei den Schwaben. Die 40 Minuten zuvor glichen erneut einem Drama: Kuczmanns Mannschaft verschlief den Spielbeginn (12:22) und lief dann die beiden folgenden Viertel dem Rückstand hinterher. Offensiv fanden die Riesen, ohne den kurzfristig ausgefallen Dennis Heinzmann (Verdacht auf doppelten Bänderriss), zwar immer besser ihren Rhythmus, Julian Sensley und Ben Beran setzten auf Kirchheimer Seite aber immer wieder ihre Nadelstiche. Im letzten Viertel setzte der Außenseiter zur Aufholjagd an, Matthias Goddek und Marc Sonnen bescherten den rot gekleideten Gästen durch ihre Dreier einen 13:2-Run knapp zwei Minuten vor Schluss zum zwischenzeitlichen 66:67.

Bayers stärkste Phase im gesamten Spiel blieb indes das retardierende Moment, denn danach gelang vorne nichts mehr, Carter und Manigat scheiterten teilweise aus leichtester Position, Sonnen verließ bei seinen Distanzversuchen das Glück, auch der letzte Versuch, die Zeit zu stoppen und Kirchheim an die Linie zu schicken ging nicht auf.

"Und wieder stehen wir mit leeren Händen da, die Mannschaft hat sich super zurückgekämpft, die Chance die Partie komplett zu drehen war da, aber wir haben nicht entschieden genug zupacken können", analysierte Kuczmann. Der Bayer-Coach haderte allerdings auch mit einigen Schiedsrichterentscheidungen in dieser Phase, wenngleich dies nicht die einzige Ursache für die 16. Saisonniederlage war: "Den ein oder anderen Pfiff in der letzten Minute darf man schon hinterfragen", sagte Kuczmann.

Zeit und Energie darauf verschwenden, den verlorenen Punkten nachzutrauern will der Leverkusener Trainer aber traditionell nicht: "Klar sind die Jungs ein bisschen frustriert, aber ich sehe vor allem das Positive, die tolle Mentalität, sich trotz widriger Umstände gegen die Niederlage zu wehren ist das wichtigstes Signal." Statt Frust ist ohnehin eher Wachsamkeit angesagt, während sich Ehingen mit der Pleite in Gießen wohl aus dem Rennen um den Klassenerhalt verabschiedet hat, ist Cuxhaven mit dem Erfolg gegen Baunach wieder auf vier Zähler an die Giants herangerückt.

Carter (18), Goddek (6), Twiehoff (11), Spöler (5), Manigat (11), Koch (2), Sonnen (9), Kuczmann (4).

(sl)
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