Fußball Geteilte Meinungen und Punkte im Bühl

Leverkusen · Zwei Treffer, ein Platzverweis, kein Sieger: Im Landesliga-Derby trennen sich SV Schlebusch und VfL Leverkusen 1:1.

 Kleines Tänzchen im Mittelfeld: Falko Fritzinger, dem gestern trotz mehrerer Chancen kein Treffer gelingen wollte, wird von den Leverkusenern Robin Heber (links) und Kossi Koudjegbe (rechts) bedrängt.

Kleines Tänzchen im Mittelfeld: Falko Fritzinger, dem gestern trotz mehrerer Chancen kein Treffer gelingen wollte, wird von den Leverkusenern Robin Heber (links) und Kossi Koudjegbe (rechts) bedrängt.

Foto: Uwe Miserius

Hinterher waren Thomas Rennette, Trainer des SV Schlebusch, und sein Gegenüber vom VfL Leverkusen, Giuseppe Brunetto, unterschiedlicher Auffassung: Beide attestierten dem jeweils eigenen Team die bessere Leistung und trauerten verlorenen Punkten nach. Allerdings waren nach einem hitzigen Nachbarschaftsduell nicht nur die Meinungen geteilt, sondern beide Mannschaften teilten sich nach dem 1:1 (0:0) auch die Punkte.

"Das Spiel hätte einen Gewinner verdient gehabt", sagte Rennette – er meinte natürlich das eigene Team. Denn: "Wir haben viel engagierter gespielt und hatten mehr Chancen." Insbesondere in der ersten Halbzeit waren die Schlebuscher deutlich präsenter, während der Gegner zu viele Fehlpässe produzierte. VfL-Trainer Brunetto hatte wegen zahlreicher Ausfälle eine sehr junge und nicht eingespielte Mannschaft aufstellen müssen, der es an Erfahrung mangelte.

"Männer, ich kann euch nicht spüren", rief er seiner Elf während der ersten Halbzeit zu, bevor er in der Pause offenbar die richtigen Worte fand. Denn der VfL kam selbstbewusst aus der Kabine und ging in Führung: Nach einem Pfostenschuss verwandelte Nu-Phan Nguyen zum 1:0 (54.). Für Brunetto war der Treffer mehr als gerecht. "In der zweiten Halbzeit hatten wir klar die besseren Möglichkeiten und waren aktiver", sagte der Coach.

Eine so klare Dominanz des VfL war auf dem Platz allerdings nicht zu sehen. Dass der SVS über eine halbe Stunde in Unterzahl spielen musste, war kaum zu bemerken. Till Wendler wurde kurz vor der Führung des VfL wegen Beleidigung vom Platz gestellt. "Er hat sich provozieren lassen. Das war eine völlige Fehlreaktion von ihm", sagte Rennette. Auch zu zehnt ließen die Schlebuscher die Köpfe nicht hängen und setzten den VfL immer wieder unter Druck. Yannik Raufeiser belohnte die Hartnäckigkeit der Hausherren und glich nach einem Einwurf am Leverkusener Strafraum aus (74.).

Trotz weiterer Chancen auf beiden Seiten gelang keinem Team in der Schlussphase der Siegtreffer, da sich beide Torhüter keine Patzer erlaubten. Brunetto sprach seinem Torwart Andres Kath sogar ein Sonderlob aus: "Er hat uns insbesondere bei den gefährlichen Standards Sicherheit gegeben." Im Schlebuscher Tor stand zum ersten Mal Dennis Hill, um deren Spielberechtigung der SVS lange Zeit ringen musste. Obwohl er sich mehrfach auszeichnete, wollte Rennette seine Leistung nicht hervorheben. "Heute waren wir im Kollektiv gut", sagte er.

SVS: Hill, Dietz, Ziegler, Breddemann, Scheidler (75. Dantz), Klüber (72. Richter), Fritzinger, Schilling, Wendler, Raufeiser, Al Khabbachi (62. Hinzmann). VfL: Kath, Koudjegbe (45. Baghouse), Werken, Rahn, Antoski (75. Lafci), Nguyen (72. Wandinger), Rayomba, Tuncer, Marino, Heber, Canatar.

(sare)
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