Heftige Niederlage Bayern München deklassiert Leverkusens Fußballerinnen

Leverkusen · Der Bundesliga-Aufsteiger unterlag zum Start der Saison mit 1:10 gegen das Team aus der bayerischen Landeshauptstadt.

 Merle Barth (l.) und ihre Teamkolleginnen von Bayer 04 hatten zum Saisonauftakt gegen den FC Bayern München zumeist das Nachsehen.

Merle Barth (l.) und ihre Teamkolleginnen von Bayer 04 hatten zum Saisonauftakt gegen den FC Bayern München zumeist das Nachsehen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Neun Minuten war die Partie alt, da schien für Bayers Fußballerinnen der Traum von einer Überraschung gegen den FC Bayern zum Greifen nah. Doch nach dieser Schrecksekunde zeigte sich der Titelkandidat beim Auswärtsspiel in Leverkusen buchstäblich gnadenlos und verwandelte den Ligauftakt des Aufsteigers in einen ausgewachsenen Alptraum. 1:10 (1:3) kam das Team von Trainerin Verena Hagedorn vor über 700 Zuschauern im Ulrich-Haberland-Stadion schließlich unter die Räder. Es blieb der Trainerin die bittere Erkenntnis, dass „noch sehr viel Arbeit“ vor ihr und ihren Schützlingen liege.

Ein besonders bitterer Nachmittag war es für Jessica Wich. Erst vollendete sie einen Konter mit einem frechen Schuss durch die Beine von Bayern-Torfrau Manuela Zinsberger zum Führungstreffer (9.). Keine halbe Stunde später – mittlerweile führte München durch Treffer von Sara Däbritz (12.) und Jill Roord (29., direkt verwandelter Freistoß) – war die Partie für sie bereits gelaufen. Sie ging vom Feld mit Verdacht auf eine Meniskusverletzung.

Sportlich ließ sich die erste Hälfte trotz des 1:3 durch Mandy Islacker (43.) noch ertragen, obwohl die Chancen auf Zählbares zum Pausenpfiff bereits arg geschrumpft waren. „Wir wollten in Halbzeit zwei noch einmal richtig Gas geben“, sagte Hagedorn. Umgesetzt bekamen die Leverkusenerinnen diese Absichtserklärung nicht. Die Partie nahm zwar Fahrt auf, aber dafür zeichnete einzig der FCB verantwortlich.

Bayers Torfrau Anna Klink, die nicht bei allen Gegentreffern eine glückliche Figur machte, musste den Ball noch weitere sieben Male aus dem Netz holen. Spätestens mit dem 1:4 durch Sydney Lohmann (54.) gerieten die Platzherrinnen vollends ins Schwimmen. „Uns fehlte völlig der Zugriff. Wir sind nur noch hinterhergelaufen“, befand die entgeisterte Leverkusenerin Trainerin. Die logische Folge der Münchener Dominanz waren die Treffer von Däbritz (61.), Verena Schweers (66.), Lina Magull (71. Foulelfmeter), Leonie Maier (78.) und Nicole Rolser (80.). Den passenden Abschluss eines völlig gebrauchten Nachmittags bildete das Eigentor von Louise Ringsing (87.) zum 1:10-Endstand. „Dass wir zweistellig verlieren, ist wirklich bitter“, betonte Hagedorn.

Viel Zeit zur Aufarbeitung haben sie und ihr Team nun jedoch nicht. Bis Sonntag müssen sie den Auftakt aus den Köpfen bekommen haben. Denn dann steht eine wichtige Begegnung an. Die Leverkusener spielen beim SV Werder Bremen, einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Da würde jeder Ausrutscher – auch ganz ohne zehn Gegentore – doppelt schmerzen.

Bayer Klink – Sahlmann, Barth, Ringsing, Oliveira Leite – Wich (35. Rackow), Kerschowski, Heinze, Csiszar – Mayr, Vinken (46. Meier).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort