Football „EQ“ kämpft um seinen Platz bei den Packers

Leverkusen · Der Football-Profi mit Wurzeln in Hitdorf gehört zu den Streichkandidaten bei den Green Bay Packers. Viele Chancen, sich für den endgültigen Saisonkader zu empfehlen, hat er nicht mehr.

 Equanimeous St. Brown (l.) von den Green Bay Packers läuft mit dem Football übers Feld.

Equanimeous St. Brown (l.) von den Green Bay Packers läuft mit dem Football übers Feld.

Foto: dpa/Evan Siegle

Nur noch rund zwei Wochen ist das magische Datum entfernt. Bis 22 Uhr am 31. August müssen die Teams der Profi-Liga NFL festlegen, welche 53 der ursprünglich 90 Spieler sie in den Saison-Kader nehmen. Auf diese Chance hofft neben Equanimeous St. Brown von den Green Bay Packers erstmals auch sein jüngster Bruder Amon-Ra (Detroit Lions). Von den beiden Wide Receivern (Passempfängern) mit Wurzeln in Leverkusen-Hitdorf hat er nach Einschätzung der Fachleute deutlich bessere Chancen. Dieser Eindruck hat sich durch das erste von drei Vorbereitungsspielen noch einmal verstärkt. Denn während der Rookie (Liga-Neuling) beim 15:16 der Lions gegen die Buffalo Bills auf dem Feld stand, gehörte Equanimeous beim 7:26 der Packers gegen die Houston Texans nicht zum Kader.

Dabei braucht er im engen Rennen um die Kaderplätze, das durch die Draft-Entscheidung für Amari Rodgers, die Rückkehr von Devin Funchess sowie die Verpflichtung von Randall Cobb härter denn je ist, dringend die Gelegenheit, zu glänzen. Wie am ersten Tag des Trainingscamps, als er zum Start einer Teameinheit den ersten Touchdown-Pass von Superstar Aaron Rodgers fing. Über ihn und einen seiner Konkurrenten (Malik Taylor) sagte der Quarterback: „Sie haben es vergangenes Jahr in den Kader geschafft und haben uns auch in der Saison weiter gebracht“. Allerdings lobte der MVP (wertvollste Spieler) der Vorsaison zahlreiche Receiver – und fast jeder von denen machte in der Vorbereitung ebenfalls auf sich aufmerksam.

Star-Ballempfänger Davante Adams und der auf ausdrücklichen Wunsch des Quarterbacks verpflichtete Ex-Weggefährte Randall Cobb müssen sich gar keine Sorgen um einen Kaderplatz machen. Auch Marquez Valdes-Scantling und Allen Lazard haben die Nase deutlich vor dem ältesten St. Brown-Bruder. Sie – und wohl auch Rookie Amari Rodgers – gelten als sichere Kandidaten. Wenn überhaupt mehr als fünf Kaderplätze für Receiver bereitgehalten werden, heißen die schärfsten Rivalen von „EQ“ Devin Funchess, Malik Taylor und Juwann Winfree.

Schon vor der Partie gegen die Texans galt St. Browns Einsatz wegen einer leichten Verletzung als fraglich. So musste er zuschauen, wie sich Neuling Amari Rodgers eine Unsicherheit leistete (Fumble in die Endzone bei einem Punt) und Funchess sich nach fast zwei Jahren Pause (Verletzung und freiwilliges Aussetzen in der vergangenen Saison) glänzend einfügte (sechs Pässe für 70 Yards Raumgewinn).

Ihm bleibt nun die Hoffnung auf die weiteren Partien Samstag (22.25 Uhr MEZ) gegen die New York Jets und eine Woche drauf bei den Buffalo Bills. Vorausgesetzt natürlich, er fällt nicht schon den ersten kleineren Kaderreduzierungen – Mittwochnacht von 90 auf 85, nächste Woche auf 80 – zum Opfer.

„Es wird wirklich spannend, zu sehen, wie das am Ende ausgeht“, kommentiert Aaron Rodgers den heißen Kampf um die Kaderplätze als seine Anspielstationen. Vom Talent sehe er aktuell keinen großen Unterschied zwischen den Spielern auf den Plätzen zwei (also hinter Davante Adams) und zehn. Jetzt sei es für die Kandidaten wichtig, sich mit besonderen Aktionen, bevorzugt im Spiel, auszuzeichnen. „Es ist unglaublich viel Wettbewerb unter den Receivern“, sagt Coach Matt LaFleur. Und Allen Lazard ist gar überzeugt, dass kein anderes NFL-Team auf dieser Position so gut besetzt ist wie die Packers.

Da braucht St. Brown dringend gefangene Pässe, um seine Chancen zu erhöhen. Schon jetzt steht fest: Im letzten von vier Vertragsjahren bei den Packers wird es in jedem Fall so schwer wie nie, zu den erwählten 53 Spielern zu gehören, mit denen Green Bay in die Saison geht. Und auch einer der zusätzlichen zehn Plätze für das „Practice Squad“, aus dem Spieler im Laufe der Saison aktiviert werden können, ist ihm keineswegs sicher. Aber bange war Equanimeous St. Brown bekanntlich noch nie vor Herausforderungen. Und so nimmt er auch diese an und wartet auf seine Chance – am liebsten schon in der Partie am Samstag.

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