American Football Amon-Ra St. Browns Ansagen lassen in Detroit aufhorchen
Leverkusen · Der Wide Receiver mit Wurzeln in Leverkusen überzeugt im Rookie-Camp der Detroit Lions und gibt sich betont selbstbewusst. Der Neuling in der NFL hat als Slot Receiver wohl die besten Chancen auf viel Einsatzzeit für das Team aus der „Motor City“.
Es war ein Einstand nach Maß für Amon-Ra St. Brown bei den Detroit Lions. Der Football-Profi mit Wurzeln in Leverkusen beeindruckte Fans und Medien beim dreitägigen Rookie-Minicamp des NFL-Teams aus der „Motor City“. Im Gedächtnis geblieben ist vor allem eine Szene: Bei einem Wettbewerb zwischen den Wide Receivern und Defensive Backs forderte ihn Cornerback Jerry Jacobs heraus. Das war mutig, aber nicht besonders clever vom Passverteidiger, ist Amon-Ra doch bekannt für seinen Ehrgeiz bei sportlichen Vergleichen. Der Deutsch-Amerikaner brachte den Parcour um mehrere Tackle Dummies schneller hinter sich als sein Herausforderer – wofür ihn die Kollegen aus der Offensive lautstark feierten.
Der Ehrgeiz des Receivers zeigte sich aber nicht nur auf dem Feld, sondern auch bei den anschließenden Interviews. Die Detroiter Journalisten erlebten und beschrieben ihn als Spieler mit hohem Unterhaltungswert, der sich nicht mit langweiligen Standardfloskeln aufhält, sondern bei seinen forschen Ansagen kein Blatt vor den Mund nimmt.
„Ich bin aufgeregt, jetzt hier zu sein – und sehr motiviert, zu arbeiten. Ich bin bereit, jemandem den Job wegzunehmen“, sagte St. Brown beispielsweise. Das taugt zwar nicht als Bewerbung für den diplomatischen Dienst, ist im Profi-Football aber eine der Aussagen, mit denen Spieler auf sich aufmerksam machen können. Das gilt aber freilich nur, wenn sie den Worten auch entsprechende Taten folgen lassen.
Das hat sich der jüngste Sohn der Hitdorferin Miriam Steyer fest vorgenommen – allein schon als Reaktion darauf, dass er bei der Talente-Auswahl (Draft) erst als 112. Spieler und 16. Wide Receiver ausgewählt wurde. „Die 15 Receiver vor mir werde ich nie vergessen. Das wird mir immer in den Sinn kommen, wenn ich über irgendetwas nachdenke – und es wird mich motivieren, noch mehr zu tun“, kündigt er an. Schließlich will er dem Rest der Liga beweisen, dass es ein Fehler war, einen der anderen Passempfänger auszuwählen, obwohl sie auch ihn hätten haben können.
Bei den Lions hat der Neuling beste Chancen auf viel Einsatzzeit als Slot Receiver. Im Rookie-Minicamp kam er sowohl dort wie auch auf den Außenpositionen zum Zug, wo Experten jedoch andere Spieler vor ihm sehen – jedenfalls noch.