Football Amon-Ra St. Brown beeindruckt seine Trainer

Leverkusen · Der Football-Profi Amon-Ra St. Brown überzeugt im Rookie-Camp der Detroit Lions. Sein Bruder Equanimeous St. Brown gilt derweil als Streichkandidat bei den Green Bay Packers.

 Amon-Ra St. Brown bei einem seiner ersten Trainingseinheiten im Trikot der Detroit Lions.

Amon-Ra St. Brown bei einem seiner ersten Trainingseinheiten im Trikot der Detroit Lions.

Foto: AP/Paul Sancya

Rund drei Monate vor dem Start in die neue Spielzeit kommt die Saisonvorbereitung in der nordamerikanischen Football-Profi-Liga NFL langsam in Schwung. In dieser Woche stehen auch für zwei junge Talente mit Wurzeln in Leverkusen die ersten Pflichteinheiten mit ihren Teams auf dem Programm. Während Equanimeous St. Brown bei den Green Bay Packers dabei erstmals wieder auf dem Platz steht, hat sein jüngster Bruder Amon-Ra bei den Detroit Lions im Rookie-Camp und im frühen Training bereits positiv auf sich aufmerksam gemacht.

Entsprechend unterschiedlich bewerten die Fachleute auch die Chancen der beiden deutsch-amerikanischen Wide Receiver (Passempfänger). Während Amon-Ra gleich in seinem ersten NFL-Jahr als sicherer Anwärter auf einen Stammplatz gehandelt wird, gilt Equanimeous bei den Packers als möglicher Streichkandidat für den Roster-Cut, dem Schnitt also, bei dem der Kader spätestens Ende August von derzeit 90 auf dann nur noch 53 Spieler reduziert werden muss. Um „EQ“ abzuschreiben, ist es freilich noch deutlich zu früh. Denn Zweifel spornen die Söhne der Hitdorferin Miriam Steyer und des einstigen Star-Bodybuilders John Brown erfahrungsgemäß nur an.

Auch ohne Teilnahme an den frühen, freiwilligen Trainingseinheiten vor dem Start ins letzte Jahr seines vierjährigen Rookie-Vertrags in Green Bay schont sich „EQ“ nicht und arbeitet weiter daran, sich zu verbessern. Mit seinem Fehlen bislang befand er sich zudem in guter Gesellschaft. Neben Star-Quarterback Aaron Rodgers, der weiter mit einem Abschied von den Packers liebäugelt, verzichteten gleich fünf Passempfänger, auch Top-Receiver Davante Adams, auf den Auftakt. Allerdings reagierten die Fachleute bei ihm deutlich kritischer auf die Entscheidung als bei manchem Teamkollegen. Schließlich werde es angesichts der gestiegenen Konkurrenz im Kader für St. Brown ohnehin schon schwierig genug – insbesondere, weil er wegen zwei langwierigen Verletzungen von den letzten beiden Spielzeiten eine komplett und die vorige zum Teil verpasst hatte. Nun hat er etwas weniger Zeit, Coach Matt LaFleur und die Verantwortlichen zu überzeugen.

Was das anbelangt, ist sein jüngster Bruder Amon-Ra bereits einen Schritt weiter. Denn Medien wie Verantwortliche in Detroit singen bereits ein Loblied auf den 21-Jährigen und manch namhafter Fachmann bezeichnet ihn bereits als meist unterschätzten Spieler im Draft, wo er erst als 112. Talent ausgewählt wurde. Zu den Fans des jungen Receivers gehört längst auch Lions-Cheftrainer Dan Campbell, der sagt: „Er ist auf dem richtigen Weg. Amon-Ra hört darauf, was El (Receiver-Coach Antwaan Randle) ihm sagt, und kennt unser Playbook schon wirklich ziemlich gut. Er entwickelt sich und wächst Schritt für Schritt weiter. Das war eine richtig gute Woche für ihn.“

Besonders beeindruckt hat ihn, wie tüchtig, fokussiert und detailorientiert St. Brown als Neuling bereits ist. „Das sieht man nicht so oft bei einem Rookie“, sagt er. Es sei deutlich zu sehen, dass einige Leute den Nachwuchs-Receiver auf die richtige Art und Weise geformt haben und ihm diese Dinge beigebracht hätten. Ein Lob, das Vater John Brown sicher gerne hören wird. Er hatte schon früh auf Profi-Karrieren seiner drei Söhne hingearbeitet, wenngleich der mittlere Osiris seine nach dem College inzwischen beendet hat.

„Amon-Ra hat sich das zu Herzen genommen. Seine Herangehensweise ist irgendwie anders. Da ist irgendwie mehr Biss und Ernsthaftigkeit – und irgendwie gefällt mir das“, betont Campbell. Der schätzt neben den anderen Qualitäten auch die Vielseitigkeit des Neulings. Der kam im Training nicht nur auf der Position im Slot zum Einsatz, wo er vermutlich die besten Chancen auf viel Einsatzzeit haben dürfte, sondern durchaus auch auf den Außenpositionen – und als Returner im Spezialteam. Und natürlich hat er sein Talent auch da bereits mehr als nur angedeutet.

Aber Amon-Ra muss und wird in der Vorbereitung weiter hart an sich arbeiten. So hält es auch Bruder Equanimeous. Schließlich haben beide sich fest vorgenommen, sich in ihren Teams durchzusetzen – und wollen auf dem Feld stehen, wenn die Lions im September am zweiten Spieltag im Lambeau Field der Packers antreten. 

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