Volleyball Feier ohne Tränen

Nach einer betrüblichen Meisterschaftsehrung im vorigen Jahr dürfen die Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 an diesem Wochenende ungetrübt feiern – müssen vor- und nachher aber ihre beiden letzten Heimspiele bestreiten.

Nach dem Sieg kamen die Tränen. Vor einem Jahr sicherten sich die Volleyball-Damen des TSV Bayer gegen Rudow Berlin erst den 21. Erfolg im 22. und letzten Spiel, dann wurden sie für ihre Zweitliga-Meisterschaft geehrt, schließlich beweinten sie den Weggang des langjährigen Trainers Dirk Sauermann. Er nahm ein Engagement in Finnland an – auch weil seinem Team der Aufstieg wegen zu klammer Finanzen verwehrt blieb.

Vieles wird sich morgen in der Smidt-Arena wiederholen. Vermutlich wird der TSV gegen TV Werne (19.30 Uhr) seinen 21. Sieg im 22. Spiel einfahren. Im Anschluss wird Helmut Glimpf als Vertreter der Deutschen Volleyball-Liga Urkunden, Medaillen und Glückwünsche an den alten und neuen Meister verteilen. Wenn dann Tränen fließen, werden sie ihren Ursprung in Freude und Rührung haben. Denn diesmal schiebt Geldknappheit dem höchstverdienten Aufstieg in die Elite-Klasse keinen Riegel vor, ein Abschied von Trainer Zhong Yu Zhou ist auch nicht zu befürchten.

Auf ein "anstrengendes" Wochenende stellt sich Spielerin Laura Walsh ein. Gemünzt ist die Aussage ausdrücklich auf das Sportliche, schließlich bestreitet ihr Team die verbleibenden beiden Heimspiele binnen nicht einmal 24 Stunden: Nach Werne kommt am Sonntag USC Münster II in die Smidt-Arena (15 Uhr). Anstrengend könnte aber auch das Feiern werden. Vor der morgigen Meisterschaftsfeier in den Katakomben böte sich heute die Gelegenheit, in Lena Verheyens 20. Geburtstag reinzufeiern, oder? "Wir kennen unsere Grenzen", sagt Walsh dazu. Sportlich könnten die Leverkusenerinnen auf ihrem Weg, die Saison mit zwei Minuspunkten abzuschließen, am Sonntag zum letzten Mal gefordert werden. "Gegen Münster könnte es eng werden", meint Walsh.

Sie und ihre Mitspielerinnen haben die Kunde vom Aufstieg mit zurückhaltender Freude registriert. Viele waren bereits letztes Jahr dabei. Das hat geprägt. Zumindest sagt Walsh: "Ein paar Zweifel sind noch vorhanden. So richtig glauben wir es erst, wenn wir in der ersten Liga spielen." Zwar wollte Abteilungsleiter Roland Ellmann das Beantragen einer Erstliga-Lizenz auch gestern "noch nicht groß kommentieren" – das soll im Rahmen der Meisterfeier geschehen. Aber er verriet, dass hinter den Kulissen des Damen-Volleyballs – im Gegensatz zum tränenreichen Vorjahr – nun "riesige Freude" herrsche.

(RP)
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