20 Tonnen Asche können zuweilen als Lebenszeichen herhalten. Bei den Fußballern des ESV SW Opladen tun sie es dieser Tage zweifelsohne. Denn für all diejenigen, die derzeit eifrig daran werkeln, dass die Abteilung wieder positiveren Zeiten entgegen blickt, ist die neue Decke für den Tennenplatz an der Robert-Blum-Straße das wohl sichtbarste Signal nach draußen "Wir leben noch!". "Wir fangen wieder bei Null an, und dafür sind wir schon relativ weit", sagt Klaus Engelen. Er ist der neue Abteilungsleiter, wobei es außer ihm aktuell niemand anderen gibt, den er im Abteilungsvorstand leiten könnte.

Ein Blick auf die Internetseite der ESV-Fußballer verdeutlich den Neubeginn. Der alte Vorstand und mit ihn die Namen seiner Mitglieder sind gelöscht. Einzig Engelens Name steht nun da. "Wenn mir jemand vor vier Wochen gesagt hätte, dass wir heute all das realisiert haben, was wir realisieren konnten, hätte ich auf jeden Fall unterschrieben", sagt Engelen, der zugibt, "dass wir an allen Baustellen gleichzeitig arbeiten".

Und Baustellen gibt es auf dem Eisenbahnergelände genug. Bis auf zwei Akteure verließen alle Spieler die Seniorenmannschaft in der Kreisliga B. Auch Trainer Horst Krohn ging weg. Die Klagen über einen zu kleinen Kader, die Einschränkung, nur einmal pro Woche trainieren zu können und über marode Bedingungen beim ESV waren laut. "Jetzt haben wir wieder einen Kader für eine Seniorenmannschaft beisammen, und wir werden auch in der kommenden Saison in der Kreisliga B antreten", sagt Engelen. Dem neuen Trainer und Sportlichen Leiter Stephan Grallert fiel und fällt diese Aufgabe zu. Er, Engelen und Jugendleiter Andreas Dahl bilden das Trio, das im Zentrum der Wiederbelebungsbemühungen beim ESV steht.

Es gehe voran, Schritt für Schritt, sagt Engelen. Der Boiler für die Duschen in den Umkleiden sei repariert worden, demnächst würden neue Kabel fürs Flutlicht gelegt. "Alles immer mit Blick auf die bescheidenen finanziellen Mittel, die uns zur Verfügung stehen und mit großer Unterstützung des Gesamtvereins." Nächste Woche beginnt eine neue Altherren-Mannschaft mit dem Training, und für die Spielzeit 2013/2014 hat man eine E- und eine B-Jugend gemeldet. Zuletzt fand sogar mal wieder ein E-Jugend-Turnier beim ESV statt. Mit acht Mannschaften. Und ein B-Jugendturnier. Mit vier Teams. Die ESV-Teams wurden jeweils vierte, aber wichtiger als dieses Abschneiden war einmal mehr das Signal nach draußen.

In der Neuen Bahnstadt sehen sie beim ESV langfristig eine Chance: Man hofft, den ein oder anderen Studenten für die Mannschaft gewinnen zu können. "Wir sind doch quasi um die Ecke von der Hochschule", sagte Engelen.