Lokalsport Es liegt nicht nur am Pech bei Bayers Fußballerinnen

Leverkusen · Jetzt ist es amtlich: Bayers Fußballerinnen überwintern auf einem Abstiegsplatz. Das Jahr hätte allerdings nicht so enden müssen. Beim 1:2 (0:1) in Freiburg ging das Team von Trainer Thomas Obliers trotz einer starken Leistung erneut leer aus. Während der Coach der Rheinländerinnen mit dem Schicksal haderte ("Es fehlte einfach nur das nötige Quäntchen Glück"), hatte sein Freiburger Pendant gar ein schlechtes Gewissen, dass seine Schützlinge die Partie für sich entschieden hatten. "Wir haben sehr glücklich gewonnen. Ich muss mich fast bei unseren Gästen entschuldigen, die mindestens einen Punkt verdient gehabt hätten", kommentierte Jens Scheuer das letzte Hinrundenspiel.

Mit sechs Punkten startet Bayer 2017 in die zweite Halbserie. Das ist angesichts der vielen ordentlichen bis starken Auftritte viel zu wenig - und eine schwere Hypothek für den Rest der Saison. Angesichts des vielen Lobs von Gegnern für gute Leistungen und manch ärgerliche Wendungen liegt die größte Gefahr wohl darin, die Misere dem fehlenden Spielglück zuzuschreiben und einfach so weiter zu machen.

Zu einer ehrlichen Analyse gehört aber auch die kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Anteilen am Dilemma. Dafür bot auch die Partie in Freiburg Ansätze. Viel zu oft in dieser Hinrunde überboten sich die Leverkusenerinnen gegenseitig im Auslassen bester Torchancen. Diesmal hätte Henrietta Cziszar im Alleingang für den Sieg sorgen können. Aber es blieb für Bayer beim einen Treffer von Frederike Kempe (70.). Zudem waren die Leverkusenerinnen im Breisgau bei den Gegentoren von Hasdret Kayikci (26.) und Lina Magull (72.) zu nachlässig in der Abwehr - auch wenn der zweite Freiburger Streich in die Kategorie "Traumtor" fällt. Chancenverwertung und Abwehrverhalten müssen sich im neuen Jahr - soll es noch für den Klassenerhalt in der Bundesliga langen - dringend ändern. Immerhin: Der Abstand nach oben ist nicht groß.

(kre)
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