Football-Profi mit Leverkusener Wurzeln „EQ“ überzeugt in der Vorbereitung

LEVERKUSEN · Der Sohn einer Hitdorferin kämpft bei den Green Bay Packers um einen Kaderplatz in der Football-Profiliga NFL.

 Bei den Green Bay Packers trägt Wide Receiver Equanimeous „EQ“ St. Brown die Nummer 19.

Bei den Green Bay Packers trägt Wide Receiver Equanimeous „EQ“ St. Brown die Nummer 19.

Foto: imago/Icon SMI/Larry Radloff/Icon Sportswire

Nicht ganz zweieinhalb Wochen muss sich Equanimeous Tristan Imhotep J. St. Brown noch gedulden. Dann hat er Gewissheit, ob sein großer Traum von einer Karriere als American-Football-Profi in der NFL schon in diesem Sommer in Erfüllung geht. Dann geben die Green Bay Packers ihren endgültigen Kader für die neue Spielzeit bekannt. Nach jetzt drei Trainings-Camps und dem ersten Vorbereitungsspiel stehen die Chancen für den Sohn einer Hitdorferin und eines amerikanischen Bodybuilding-Stars nach Einschätzung nahezu aller Fachleute gut.

Nachdem die Experten aber schon beim Draft daneben lagen, bei dem „EQ“ überraschend spät erst in Runde sechs ausgewählt wurde, ist der Wide Receiver (Passempfänger) vorsichtig geworden – und lässt lieber Taten als Worte sprechen. „Ich gebe in jeder Einheit 100 Prozent und hoffe, dass ich mich jetzt auch unter Wettkampfbedingungen beweisen kann“, hatte das Talent mit Leverkusener Wurzeln vor dem ersten Test gegen die Tennessee Titans im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt.

Das gelang ihm beim 31:17-Sieg. Sechsmal wählten die Quarterbacks der Packers, die noch ohne Superstar Aaron Rodgers spielten, „EQ“ als Anspielstation. Er fing vier der Pässe für insgesamt 61 Yards Raumgewinn – darunter ein Catch, bei dem er nach dem Fang mit einer Ausweichbewegung und dem Einsatz des Stiff Arms noch Zusatzraum für insgesamt 28 Yards machte. „Ich hatte eine gutes Spiel“, betonte St. Brown. Ausruhen darauf darf und will er sich aber nicht. „Denn bis zur Bekanntgabe des Kaders wird noch viel passieren“, ist er sicher.

Das ist umso wichtiger, weil die Konkurrenz auf der Wide-Receiver-Position groß ist und nach guten Auftritten in den Camps und Trainings, wo ihm die Fachleute „gute Hände“ bescheinigten, ein Wutausbruch von Aaron Rodgers für Schlagzeilen sorgte. Der Star-Quarterback regte sich nach einer Einheit fürchterlich über die junge Receiver-Garde auf („Das war kein guter Start für unsere jungen Spieler!“) – und nahm „EQ“ von seiner Schelte zumindest nicht ausdrücklich aus.

Kann der 1,96 Meter große Passempfänger mit den ungewöhnlichen Vornamen sich auch in den weiteren Vorbereitungsspielen in Szene setzen, dann dürfte das vermutlich auch „A-Rod“ und – viel wichtiger noch – das Trainerteam um Head Coach Mike McCarthy überzeugen. Das Rennen um die Kaderplätze hinter den wohl gesetzten Stars Randall Cobb, Davante Adams und Geronimo Allison bleibt aber eng. Eine Ehre wurde dem Deutsch-Amerikaner inzwischen schon zu Teil: Er schaffte es mit für einen Rookie ordentlichen Stärke-Werten in die neue Ausgabe des renommierten Computerspiels zur NFL – „Madden Football“.

Auch abseits des Sports hat sich St. Brown inzwischen gut in seiner neuen Heimat im Bundesstaat Wisconsin eingelebt. Mit College-Kumpel DeShone Kizer, einem der Reserve-Quarterbacks der Packers, hat er inzwischen eine WG gegründet. „Wir haben schon immer gut harmoniert und einen guten Zusammenhalt“, sagt „EQ“. Um das Glück der Wohngemeinschaft perfekt zu machen, müssen es nun nur noch beide in den endgültigen Kader der „Cheeseheads“ schaffen.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag stand im heimischen Lambeau-Field der nächste Packers-Test gegen die Pittsburgh Steelers an – vielleicht der nächste große Schritt für „EQ“ in Richtung Kader.

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