Lokalsport Enttäuschte Elfen scheitern am Meister

Leverkusen · Die Handballerinnen des TSV Bayer 04 verlieren am letzten Bundesliga-Spieltag trotz ansprechender Leistung mit 24:30 beim Thüringer HC, rutschen auf den siebten Tabellenplatz ab und verpassen die Qualifikation für den Europapokal.

 Sportliche Geste: Trainer Herbert Müller vom Thüringer HC tröstet die enttäuschte Leverkusenerin Franziska Mietzner nach der verpassten Europapokalqualifikation.

Sportliche Geste: Trainer Herbert Müller vom Thüringer HC tröstet die enttäuschte Leverkusenerin Franziska Mietzner nach der verpassten Europapokalqualifikation.

Foto: imago

Die Ernüchterung stand Bayers Handballerinnen ins Gesicht geschrieben. Während der neue Meister Thüringer HC den Titel feierte, verpassten die Leverkusenerinnen ihren großen Traum. Als Vierter in die letzte Ligarunde gestartet, schlossen sie die Spielzeit durch das 24:30 (10:14) beim daheim verlustpunktfreien THC als Tabellensiebter ab und verpassten damit die erhoffte Europapokalstartberechtigung.

Die sicherte sich Dortmund als Vierter. Und auch Metzingen als Fünfter darf hoffen. Wie der Sechste Göppingen zogen sie durch einen Sieg zum Abschluss noch an Bayer 04 vorbei. Aber die hatten auch die mit Abstand schwerste Aufgabe. Wo manch anderes Team am letzten Spieltag auch der ein oder anderen Spielerin aus der zweiten Reihe Einsätze gönnen, lief der Meister in stärkster Besetzung auf.

Auch spielerisch ließen die Thüringerinnen vom Start weg keinen Zweifel aufkommen, dass sie ihre weiße Weste vor eigenem Publikum behalten wollten. "Geschenkt haben sie uns nichts. Wir haben stark verteidigt, aufopferungsvoll gekämpft, aber es hat heute einfach nicht gereicht", sagte Trainerin Renate Wolf. Leichte Defizite im Vergleich auf hohem Niveau offenbarten die Leverkusenerinnen im Angriff. Insbesondere der Rückraum blieb zu harmlos - mit Ausnahme von Franziska Mietzner, mit sieben Treffern zweitbeste Leverkusener Schützin hinter Sally Potocki, die zwar acht mal traf, jedoch ausnahmslos durch verwandelte Siebenmeter. Beim THC war Iveta Luzumova nicht zu bremsen. Mit einem Dutzend Treffer gegen Bayer erhöhte sie ihr Torkonto insgesamt auf 246 - ein neuer Bundesligarekord. Bonus zur neuen Bestmarke war die Auszeichnung zur besten Spielerin der Saison, die nach der Partie vorgenommen wurde. Für Wolf gab es zur letzten Partie als Trainerin einen Blumenstrauß.

Nach einer starken Rückrunde (mit lediglich drei Niederlagen) und dem nervenaufreibenden Bundesligafinale haben die Leverkusenerinnen sich nun etwas Erholung verdient. Bevor es in den Sommerurlaub geht, steht diese Woche aber zunächst einmal die Mannschaftsfahrt auf dem Programm. Nach der Feiertour auf Mallorca bittet Wolf dann am Montag an der Kalkstraße zum Abschlussabend mit Leckereien vom Grill.

Das neue Elfenteam startet am 16. Juli in die Vorbereitung - ohne Katja Kramarczyk, Branka Zec, Anne Jochin, Franziska Mietzner, Kim Braun, Anouk van de Wiel, Marija Gedroit und Jill Meijer, dafür mit den Zugängen Nele Kurzke, Joanna Rode (beide Rödertal), Naina Klein (Lintfort), Xenia Hodel (Spono Eagles) und Aimée von Pereira (Buxtehude). Wolf ist dann bekanntlich "nur noch" Managerin. Die sportliche Verantwortung übergibt sie zum Saisonende an den neuen Coach der Leverkusenerinnen: den Niederländer Robert Nijdam.

Elfen Kramarczyk, Zec, Fehr - Jurgutyte (1), Seidel (2), Braun, Mietzner (7), Zschocke, Potocki (8/8), Bruggeman, Karolius (2), Berndt (3), Berger (1), E. Rode.

(kre)
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