AusdenVere Elfen-Zukunft wohl gesichert

Vieles spricht dafür, dass Bayers Handballerinnen ein weiteres Jahr Bundesliga finanziell stemmen können. Die Volleyballerinnen arbeiten an einem Erstliga-Etat. Bei den Basketballern ist dagegen noch einiges in der Schwebe.

Vor fast genau einem Jahr verkündete der TSV Bayer 04 dank einer Einmalzahlung der Bayer AG: Die Elfen können sich ein weiteres Jahr in der Handball-Bundesliga leisten. Vorausgegangen war eine (im Nachhinein) wirksame Kampagne, mit der die Handballerinnen die Öffentlichkeit auf ein drohendes Existenzende aufmerksam machten. In diesen Tagen ist es in selbiger Hinsicht ungleich ruhiger. Vieles, wenn nicht alles, deutet darauf hin, dass die Elfen auch in der Saison 2011/2012 die erste Liga finanziell stemmen können.

Laura Steinbach hat ihren Vertrag verlängert, Clara Woltering wird es ihr gleich tun (siehe Info), in Kim Naidzinavicius konnten die Elfen zudem ein Riesen-Talent nach Leverkusen locken. Entscheiden sich Top-Handballerinnen für ein Team, dessen Zukunft mehr als fraglich erscheint? Als Verein sähe man die Elfen natürlich gerne weiter im Oberhaus, sagte TSV-Geschäftsführerin Anne Wingchen gestern. "Aber die Abteilung weiß auch, dass der Vereinsetat alleine nicht ausreicht." Bei der Suche nach externen Sponsoren arbeiten die Elfen nun offenbar sehr erfolgreich. Oder sollte der Bayer-Konzern 2011 etwa aus der Einmal- eine "Zweimalzahlung" machen? Bis zum 31. März muss in jedem Fall der Antrag für eine Erstligalizenz beim Verband HBF vorliegen.

PlayOffs oder PlayDowns

Auch die Basketballabteilung des TSV steht vor entscheidenden Wochen. Sportlich haben die Giants in der ProB seit dem Ausscheiden der Führungsspitze ihre beiden Spiele gewonnen und es am Wochenende gegen Vechta selbst in der Hand, ob sie nach der regulären Saison an den PlayOffs oder den PlayDowns teilnehmen werden. Die Stimmung ist gut, alte Weggefährten wie Ex-Trainer Stephan Ruers oder die früheren Vorstände Otto Reintjes und Wolfgang Sobich schauen in der Smidt-Arena vorbei, und selbst der frisch zurückgetretene Abteilungs-Vize Eckhard Wenderoth reiste sogar zum Auswärtsspiel bei Alba Berlin an.

Sollten die Leverkusener sportlich in der ProB verbleiben können, stellt sich die Frage nach der Finanzierung der Spielzeit 2011/2012. Bis zum 31. März muss der Lizenzantrag bei der Ligazentrale in Hagen eingegangen sein, bis Ende April prüft diese dann die wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die Etatplanung wird Wingchen als kommissarischer Leiterin zufallen. Denn eine Entscheidung über die Nachfolge von Wenderoth und Hans Stubbe soll laut Verein "möglichst weit nach hinten" geschoben werden. Das Ziel laute, bei der Abteilungsversammlung Ende April einen Kandidaten zur Wahl stellen zu können. "Wir sind in einer komfortablen Situation. Es gibt mehrere Kandidaten, wobei einige auf uns zugekommen sind und wir weitere von uns aus kontaktiert haben", sagt TSV-Sprecher Uwe Pulsfort.

In der Volleyballabteilung stehen derweil Antworten auf zwei Fragen an: Stellen die Frauen im Aufstiegsfall einen Lizenzantrag für die Bundesliga, und wo spielen die Männer in der kommenden Saison? Die Frauen müssten bis zum 1. April eine Erstligalizenz beantragen, der geforderte Mindestetat beträgt 150 000 Euro. Bislang scheint trotz des angekündigten Rückzugs der Männer aus Liga zwei die finanzielle Lücke bis zu diesem Betrag nicht geschlossen. "Wir wollen alles versuchen, dass die Mädels den Aufstieg auch wahrnehmen könnten", sagt Wingchen. Die Männer ihrerseits sondieren die Möglichkeiten, sich mit ihrer Zweitligalizenz einem anderen Verein anzuschließen. Bis zum 1. Mai muss hier in Richtung Ligaverband Klarheit herrschen.

(RP)
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