Handball Elfen verlieren Spitzenspiel

Handball · Beim 23:27 (9:10) gegen Meister Thüringer HC geht das Team von Renate Wolf zu fahrlässig mit seinen Chancen um. Franziska Garcia-Almendaris zieht sich einen Innenbandriss im Knie zu und fällt wohl acht Wochen aus.

 Immer eine Hand am Ball: Bayers Torfrau Valentyna Salamakha bot gegen den Thüringer HC eine Klasse-Leistung.

Immer eine Hand am Ball: Bayers Torfrau Valentyna Salamakha bot gegen den Thüringer HC eine Klasse-Leistung.

Foto: Uwe Miserius

Es dauerte nur ein paar Minuten, da hatte sich Renate Wolf gut gemeinter Schulterklopfer entledigt und war schon ganz wieder die sachliche Analytikerin. Bereit das gerade Geschehene möglichst objektiv einzuordnen. So gratulierte sie nach dem 23:27 (9:10) ihrer Elfen gegen den Thüringer HC ihrem Gegenüber Herbert Müller anstandslos zum "verdienten Punktgewinn", der für den Meister und Pokalsieger ja gleich doppelt ausgefallen war.

Bayer dagegen konnte sich für eine Partie, die man lange offen halten konnte, am Ende (wieder mal) nichts kaufen. Das "Warum" hatte dabei einige Gründe. Da wäre zum einen das frühe Ausscheiden von Franziska Garcia-Almendaris, die sich bei einer Abwehraktion eine Knieverletzung zuzog. Die gestrige Untersuchung ergab einen Innenbandriss. Prognose: acht Wochen Pause. "Dieser Verlust wiegt natürlich schwer für uns", sagt Wolf, wohl wissend, dass sich Neuzugang "Franzi" in kurzer Zeit zu einem der Leader im Team aufgeschwungen hatte. Hinzu kam, dass nach ihrem Ausscheiden und ohne Marlene Zapf das Angriffsspiel fortan gezwungenermaßen "sehr linkslastig" (Wolf) war, was für die Thüringer Gäste natürlich einfacher auszurechnen war.

"Wichtigen Tore nicht gemacht"

Doch es war nicht nur Verletzungspech, das die Elfen daran hinderte, mal wieder einen der Großen zu besiegen. Mi vier verworfenen Siebenmetern und ebenso vielen mangelhaft ausgenutzte Überzahlsituationen brachten sich die Gastgeberinnen in der Smidt-Arena mit zunehmendem Spielverlauf selbst ins Hintertreffen. "Wir haben die wichtigen Tore nicht gemacht", sagte Wolf im Nachgang.

Dabei konnte sich ihr Team auf eine an diesem Abend überragende Torfrau Valentyna Salamakha verlassen, die die Würfe der Erfurterinnen gleich reihenweise entschärfte und bei manchem Erinnerungen an Vorgängerin Clara Woltering hervorrief.

Es gibt viel zu tun

Doch auch ihre Paraden konnten nicht verhindern, dass die Elfen letztmalig beim 18:19 (47. Minute) an etwas Zählbarem schnuppern durften. Danach nicht mehr. "Wir waren in den letzten 15 Minuten nicht mehr in der Lage, das Tempo mitzugehen und unsere Chancen zu nutzen", sagte Wolf, deren Team sich nun in die Länderspielpause verabschiedet. Eine Pause, in der es viel zu tun gibt. "Wir müssen an unserer Torgefahr arbeiten, an unserer Abwehrarbeit und an unserer kämpferischen Einstellung", sagte Wolf. Es klingt nach arbeitsreichen Tagen in Leverkusen.

(RP/rl)
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