Lokalsport Elfen spielen zu mutlos - und verlieren klar

Leverkusen · Die Überraschung blieb aus: Die vorab noch selbstbewussten Elfen wurden vom haushohen Favoriten Thüringer HC überrollt.

Für Bayers Handballerinnen ist schon vor dem Ende des Karnevals Aschermittwoch angesagt: Die Elfen verloren deutlich mit 19:28 (7:16) gegen den Meister Thüringer HC. Das schmerzte besonders, weil Trainerin Renate Wolf ihren Schützlingen für den Fall eines Überraschungserfolgs an Weiberfastnacht einen freien Tag gegönnt hätte. So aber stand statt fröhlichem Karneval ernsthaftes Training auf dem Progra mm - und eine klare Analyse der individuellen Fehler.

Vermutlich hätte die Chef-Elfe sich auch bei einer einigermaßen knappen Niederlage großzügig gezeigt. Doch dazu bestand kein Anlass nach der Partie gegen den Titelverteidiger, deren Eindeutigkeit das Resultat nur unzureichend wiedergibt. Die Leverkusenerinnen zeigten von Beginn an schon mit ihrer Körpersprache, dass sie nicht an ein kleines "Handball-Wunder" glauben wollten. Packten sie defensiv noch halbwegs ordentlich zu, fehlte im Angriff jeglicher Mumm.

Auch sonst starke Leistungsträgerinnen wie die beiden Nationalspielerinnen Kim Naidzinavicius (kein Tor, ein verworfener Siebenmeter) und Jennifer Rode (ein Treffer) wagten nur ein, zwei Versuche gegen die starke THC-Defensive. Als sie merkten, wie kompakt und konsequent der Favorit verteidigte, wirkten sie gehemmt und scheuten weitere Versuche, die "Thüringer Mauer" zu durchbrechen.

Manch junge Spielerin ließ sich davon anstecken, und den Etablierten fehlte es entweder an verwertbaren Zuspielen (wie Jennifer Karolius am Kreis und Linksaußen Nina Schilk) oder sie leisteten sich teils haarsträubendene Fehler (wie etwa Kim Berndt im Rückraum). Das Resultat der über weite Strecken mutlosen Offensive waren erschreckend wenige Treffer im ersten Durchgang (sieben) und eine bei klarem Rückstand (neun Tore) bereits zur Pause entschiedene Partie.

Dass es nicht noch deutlicher wurde, lag an einer nur leicht besseren zweiten Hälfte, in der Wolf mit Anne Jochin, Denisa Glankovicova, Johanna Heldmann oder Ramona Ruthenbeck den Mut gewissermaßen einwechselte. Das Team brachte sich jedoch mit unnötigen technischen Fehlern und zwei weiteren verworfenen Strafwürfen um die Chance auf mehr. Die clever agierenden Gäste profitierten hingegen von Patzern und erweckten den Eindruck, jederzeit zwei Gänge höher schalten zu können.

Weiter geht es am 20. Februar mit dem Spiel bei den Berliner Spreefüxxen. "Wir werden nun unter anderem auch intensiv daran arbeiten müssen, das bei einigen Spielerinnen angeschlagene Selbstvertrauen wieder aufzubauen", betonte Wolf.

Elfen: Gaiovych, Fehr, Centini (nicht eingesetzt) - Heldmann, Glankovicova (2), Adams, Karolius (2), Naidzinavicius, Ruthenbeck (3), Berndt (2), Jochin (4/2), Janouskova (3), Adeberg, Schilk (2), Rode (1).

(kre)
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