Bundesliga-Handballerinnen in Frühform Elfen gewinnen Turnier in Oldenburg und das „Wunderhorn“
LEVERKUSEN · Die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 haben beim Cup in Oldenburg ihre gute Frühform unter Beweis gestellt.
Die bekannte Sage vom Oldenburger Wunderhorn handelt von der Begegnung eines Grafen mit einer Fee, die ihm das ungewöhnliche Trinkgefäß überreichte. Elfen kommen in der ursprünglichen Geschichte nicht vor. Und doch dürfen sich Bayers Bundesliga-Handballerinnen nun mit einem solchen Wunderhorn schmücken. Denn das gibt es für den Sieger des Robert-Schumann-Turniers des VfL Oldenburg. Den sicherte sich das Team von Trainer Robert Nijdam souverän und passenderweise mit einer Reihe von sagenhaften Auftritten.
Los ging es im Eröffnungsspiel noch etwas schleppend, aber dann nahmen die Elfen zügig Fahrt auf. Diese erste Partie gegen den dänischen Erstligisten Skanderbold entschied der TSV mit 18:12 für sich. Weil die Leverkusenerinnen auch die übrigen beiden Partien gegen den Nachbarn und Ligakonkurrenten Borussia Dortmund (14:12) und den Zweitligisten Werder Bremen (24:20) für sich entschieden, zogen sie als Sieger ihrer Vorrundengruppe ins Halbfinale des Turniers ein.
Dort brauchte es gegen den schwedischen Klub H65 Höör in einem Krimi eine furiose Aufholjagd und ein Siebenmeterschießen, bei dem Vanessa Fehr zwei und Nele Kurzke einen Siebenmeter parierte und so den 26:24-Erfolg perfekt machten. Auch Vorjahressieger Blomberg-Lippe konnte im Endspiel die Gäste vom Rhein nicht stoppen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte sich die Nijdam-Sieben deutlich mit 20:15 durch. Begeistert war der Coach insbesondere davon, dass von Spiel zu Spiel andere Elfen offensiv aufdrehten. So blieb Bayer schwer ausrechenbar.
„Jede Spielerin hat Verantwortung übernommen und den Abschluss gesucht. Das war eine unserer Stärken“, betonte er. Neben dem Wunderhorn nahmen die Leverkusenerinnen auch die Trophäe für die beste Spielerin mit, die sich Zivile Jurgutyte sicherte. Der Turniersieg in Oldenburg nach einem erfolgreichen Trainingslager im niederländischen Zwartemeer hat sich für die Spielmacherin und ihre Teamkolleginnen doppelt gelohnt, denn neben dem Erfolgserlebnis gab es einen trainingsfreien Montag. Den spendierte Coach Nijdam als Belohnung.
Großes vollbracht hat auch die Neu-Leverkusenerin Aimee von Pereira. Das Talent, das neben Einsätzen bei den Junior-Elfen auch regelmäßig beim Bundesliga-Team trainiert, belegte mit der deutschen U18-Nationalmannschaft den 5. Platz bei der WM im polnischen Kielce. Dabei erzielte sie als beste Schützin ihres Teams 39 Treffer.
Die DHB-Auswahl scheiterte im Viertelfinale knapp an Asienmeister Südkorea, kämpfte sich durch Siege in den Platzierungsspielen gegen Spanien und Dänemark noch auf Rang fünf vor. In der Vorrunde hatte Deutschland Österreich, Angola, die Slowakei und Gastgeber Polen bezwungen. Nur gegen Rumänien zog die Mannschaft den Kürzeren. Der Weg ins Viertelfinale führte über einen Sieg gegen Kroatien.