Handball Elfen liegen am Boden

Der Zwei-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel reichte nicht: Mit 24:27 verlieren Bayers Handballerinnen Spiel zwei gegen Oldenburg und verpassen das Halbfinale – erstmal. Der TSV wird wohl Einspruch gegen die Spielwertung einlegen.

Furios, packend und emotional – als spannender Krimi mit viel Nervenkitzel rissen die letzten Sekunden des Viertelfinal-Rückspiels zwischen Bayers Handballerinnen und dem VfL Oldenburg die 750 Zuschauer in der Smidt-Arena im wahrsten Sinne des Wortes von den Sitzen. Im Stehen verfolgten sie gespannt, wie Anna Loerper 42 Sekunden vor dem Ende der Partie zum 24:27 traf. Ein Tor noch fehlte den Elfen zum Einzug in die Runde der letzten Vier.

Spätestens als die Referees Passivität anzeigten und Clara Woltering den schlecht vorbereiteten Wurf von Laura van der Heijden parierte, schien der erfolgreiche Abschluss der spät begonnenen Aufholjagd greifbar. Der lange Pass der Nationaltorhüterin erreichte Mitspielerin Marlene Zapf. Die drehte sich – hart bedrängt von Oldenburgs Schlussfrau Tatiana Surkova – um die eigene Achse und warf. Der Jubel blieb den Fans der Elfen im Halse stecken. Denn auf der Grenze zum Wurfkreis lenkte Angie Geschke den Ball mit viel Einsatz und Fortune noch entscheidend ab. Die Spieluhr lief herunter, und statt den Leverkusenerinnen feierten die Gäste aus Niedersachsen.

Genau diese Aktion könnte das Team von Renate Wolf nachträglich noch vor dem – durch eine sehr schwache Leistung mit vielen Fehlern – nicht einmal unverdienten Saisonaus bewahren. Ob Geschke bei der Abwehr im Kreis stand? Wohl ganz knapp nicht, und das ist auch egal. Denn dabei handelt es sich um eine Tatsachenentscheidung der Referees, die ihrem Ruf als Bayer "nicht gerade gewogene Schiedsrichter" bereits zuvor in der Partie alle Ehre machten. Der Jubel der Gäste war es, über den nun wohl die Sportsgerichtbarkeit befinden muss. Mehrere Sekunden vor Ertönen der Schluss-Sirene stand VfL-Coach Leszek Krowicki bereits auf dem Parkett. "Dass es dafür nicht Verwarnung und Freiwurf gab, ist ein klarer Regelverstoß", betonte Andreas Thiel. Als Berufsjurist räumt der "Hexer" in Diensten der Elfen einem Einspruch durchaus Chancen ein. Darum kündigte Bayer einen Einspruch gegen die Wertung der Partie an.

Mut macht eine Entscheidung aus der laufenden Saison: Im Spiel gegen Göppingen war Blombergs Coach André Fuhr auf das Spielfeld geeilt und hatte den Gästen dadurch regelwidrig die Chance auf den Ausgleich geraubt. Die Partie wurde deshalb wiederholt. Darauf hoffen sie nun auch in Leverkusen.

(RP)
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