Handball Elfen: "Kindergarten" spielt Göppingen schwindelig

Leverkusen · Auf die entscheidende Frage der vergangenen Wochen gaben Bayers personell arg gebeutelte Handballerinnen eine beeindruckende Antwort. Die Elfen spielten Frisch Auf Göppingen beim 41:23 (22:12) regelrecht schwindelig und stellten damit unter Beweis, dass ihre starken - aber nicht belohnten - Auftritte gegen die Top-Teams Thüringer HC und Buxtehuder SV kein Ausrutscher waren und sie auch als Favorit überzeugen können.

Dass die Gäste nicht ihren stärksten Tag erwischt hatten, wie Trainer-Managerin Renate Wolf relativieren wollte, war dabei nur eine Hälfte der Wahrheit. Denn auf der anderen Seite ließen die Leverkusenerinnen vor verzücktem Publikum den Gegner auch nie ins Spiel kommen und lieferten selbst eine Gala-Vorstellung ab.

Das Sahnehäubchen auf die Festtagstorte setzte Anna-Maria Spielvogel. Rund 50 Sekunden waren noch auf der Uhr, da verzichtete die Nachwuchsspielerin auf ihren zweiten Treffer - zugunsten von Michele Stefes, die als einzige Feldspielerin bis dahin noch leer ausgegangen war. "Das war ein bezeichnender Angriff, stand er doch für den tollen Teamgedanken dieser Mannschaft", betonte Wolf. Der "Elfen-Kindergarten" überzeugte ein weiteres Mal. Vorran gingen beim Sieg aber in erster Linie die wenigen derzeit verbliebenen Routiniers. Nationalspielerin Kim Naidzinavicius traf selbst sechsmal, setzte die Mitspielerinnen gekonnt in Szene und überzeugte im Duett mit Spielführerin Jennifer Karolius im Mittelblock. Im Tor zeigte nicht nur Valentyna Salamakha beeindruckende Form, sondern auch Natalie Hagel.

Bei aller Bewunderung für die Leistung der Etablierten, zu denen die gleichfalls noch jungen Jennifer Rode (mit acht Toren beste Schützin) und Anna Seidel bereits gehören, verzückte die Fans in der Smidt-Arena vor allem der Nachwuchs: Johanna Heldmann mag der ein oder andere Gegner bereits kennen. Pia Adams, Ramona Ruthenbeck, Elisa Burkholder, Anna-Maria Spielvogel, aber auch Michele Stefes dagegen sind noch weitgehend unbekannt. "Vielleicht haben noch nicht alle diese Namen auf dem Zettel", sagte Wolf. Zwei Gelegenheiten für die nächsten Schritte kommen bald. Die nächste Partie bestreiten die Leverkusenerinnen, die durch den Sieg wieder auf Rang sechs vorgerückt sind, am 22. April beim HC Leipzig. Vier Tage später kommt Metzingen an den Rhein.

Bayer: Salamakha (1.-45.), Hagel (bei Siebenmetern/zwei Paraden und ab 45.) - Rode 8/2, Heldmann 6, Naidzinavicius 6/1, Adams 4, Karolius 4, Ruthenbeck 4, Müller 3, Seidel 2, Burkholder 2, Spielvogel 1, Stefes 1.

(kre)
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