Defizite beim Pflichtsieg Elfen souverän, aber nicht „erste Sahne“

Leverkusen · Bayers Handballerinnen siegen im DHB-Pokal deutlich beim Zweitliga-Neuling TSV Nord Harrislee. Trainer Robert Nijdam war dennoch nur bedingt zufrieden.

 Amelie Berger traf für das Nationalteam wie für die Elfen sechsfach.

Amelie Berger traf für das Nationalteam wie für die Elfen sechsfach.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Für den Zweitliga-Aufsteiger TSV Nord Harrislee war das DHB-Pokalspiel mit Bayers Handballerinnen „das Tortenstück mit Schlagsahne“ (Trainer Herluf Linde). Elfen-Coach Robert Nijdam befand den standesgemäßen 41:23 (20:9)-Erfolg seiner Schützlinge an der deutsch-dänischen Grenze dann jedoch – um im Bild zu bleiben – alles andere als erste Sahne. Ihn störten vor allem die 23 Gegentore. „Mit der Abwehrleistung kann ich einfach nicht zufrieden sein“, betonte der Niederländer.

Er hatte vor der Reise in den hohen Norden noch gemahnt, mit der nötigen Spannung in die Partie zu gehen und den Außenseiter bloß nicht zu unterschätzen. Diese Vorgabe erfüllten die Leverkusenerinnen zunächst vorbildlich. Mit wachsender Führung schlichen sich dann jedoch die angesprochenen Nachlässigkeiten in der Deckungsarbeit ein. „Wir haben dem Gegner zu viele Räume gelassen und sind dadurch auch lange Zeit zu selten zu Gegenstößen gekommen“, analysierte er.

Zu Hart ins Gericht gehen wollte er mit seinem Team jedoch nicht. „Im Großen und Ganzen war das schon in Ordnung, aber wir wollen immer auch sehen, wo wir uns noch verbessern können – gerade auch mit Blick auf kommende Aufgaben. In der Liga etwa wartet schon am Wochenende mit Frisch Auf Göppingen ein Gegner von ganz anderem Format auf die Rheinländerinnen.

Richtig Spaß macht allen Beteiligten derzeit die Entwicklung der vielen Talente. Drei junge Elfen durften zuletzt schon beim Doppeltest gegen Russland (31:35 und 33:36) erstmals für die deutsche Auswahl auflaufen. Amelie Berger gelang dabei zusammen gleich ein halbes Dutzend Treffer. Auch Mia Zschocke steuerte beim ersten ihrer beiden Einsätze ein Tor bei. „Leer“ ging einzig Anna Seidel aus, die beim 31:35 mitwirken durfte. „Das war eine tolle Partie für ein erstes Länderspiel bei einer solchen Stimmung. Ich habe mich total gefreut“, schwärmte Berger von ihrer Premiere im DHB-Team.

Die Nationalmannschaft könnte in Zukunft noch einen deutlicheren Leverkusener Einschlag bekommen, wie die Liste der Einladungen für die anstehenden Regionallehrgänge zeigt. Neben Berger, Zschocke und Seidel werden am West-Termin (passenderweise in Leverkusen) auch Jennifer Souza, Aimée von Pereira und Rückkehrerin Jennifer Rode teilnehmen. „Das ist  eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit“, sagt Nijdam.

Elfen Kurzke, Fehr – Je. Rode 7/3, Berger 6, Souza 5, Seidel 5/1, Jo. Rode 4, E. Rode 4, Jurgutyte 2, Bruggeman 2, Hodel 2, von Pereira 2, Berndt 1, Zschocke 1, Potocki, Kämpf.

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