Handball Ein Trio rettet den Elfen den versöhnlichen Jahresabschluss

Leverkusen · Als eine wacker kämpfende und durchdacht angreifende Metzinger Mannschaft gestern Nachmittag knapp zehn Minuten vor Schluss in der gut gefüllten Smidt-Arena auf 17:15 davonzog, drohten die Silvesterraketen bei den Feierlichkeiten der Elfen-Spielerinnen zu Rohkrepierern zu verkommen.

 Wie zäh der gestrige Elfen-Sieg ausfiel, zeigt der Zweikampf zwischen Joyce Hilster (am Boden) und Metzingens Julia Smideliusz.

Wie zäh der gestrige Elfen-Sieg ausfiel, zeigt der Zweikampf zwischen Joyce Hilster (am Boden) und Metzingens Julia Smideliusz.

Foto: Imago

Dass ein mögliches Feuerwerk von Leverkusens Handballerinnen heute um Mitternacht dann doch noch bei bester Laune über die Bühne gehen könnte, lag schließlich daran, dass Kapitänin Laura Steinbach gegen Ende einer mühevollen, zähen Partie doch noch zu ihrer guten Form aus der Nationalmannschaft fand und mit dem Gros ihrer acht Tore dafür sorgte, dass die Elfen beim 25:22 (10:10) gegen den Aufsteiger den zweiten Sieg nach der EM-Pause einfuhren. Den ersten hatten sie zuvor beim 25:16 (14:7) in Blomberg weitaus souveräner und mannschaftlich geschlossener eingefahren.

Sechs Punkte aus den anstehenden drei Spielen hatte Torwarttrainer Andreas Thiel dem Vernehmen nach bei der Elfen-Weihnachtsfeier als Zielvorgabe unter den Tannenbaum gelegt. Dies sollte bewusst das Spiel gegen den HC Leipzig (6. Januar) einschließen. Gestern sah es lange Zeit nicht so aus, als sollte Thiels Wunsch noch in Erfüllung gehen können.

Die Spielerinnen von Trainerin Heike Ahlgrimm agierten über weite Strecken gegen Metzingen (mit Ex-Elfe Laura Glaser als Ersatztorhüterin) ideenlos im Angriff. Symptomatisch, dass die Gastgeberinnen immer dann ihre besten Szenen hatten, wenn wie im schnellen Gegenzug agieren konnten. Über Außen ging nichts, weil Marlene Zapf kränkelnd nur zur Losfee in der Halbzeit taugte und Naiara Egozkue Extremado im Abschluss völlig neben den Schuhen stand.

So hatten die Roten den Sieg gestern (neben Steinbachs Endspurt) vor allem zwei Akteurinnen zu verdanken: Rückraumtalent Kim Naidzinavicius und Torhüterin Valentina Salamakha. Naidzinavicius hielt ihr Team in Durchgang eins mit sechs Treffern quasi alleine im Spiel und kam am Ende auf starke elf Tore. Salamakha brachte Metzingen mit schnellen Reflexen und gleich drei gehaltenen Siebenmetern reihenweise zur Verzweiflung. Trotzdem blieb es bis fünf Minuten vor Schluss eng, bevor sich das Blatt beim 19:17 endgültig zu Gunsten der Leverkusenerinnen wendete.

Zwei Tage zuvor bei ihrer Rückkehr an alte Wirkungsstätte nach Blomberg hatte Ahlgrimm beileibe nicht so viel bibbern müssen. Dort standen die Weichen bereits zur Halbzeit auf Sieg. "Im Angriff hat es noch ein wenig gestockt, aber das ist normal, wenn man sechs Wochen nicht mehr zusammen gespielt hat", sagte Ahlgrimm hinterher.

Der Januar bringt nun den Rückrundenstart und damit vier Partien gegen die Top-Vier der Liga mit sich. Im September starteten die Elfen in diese Konstellation mit vier Niederlagen. Sie haben also etwas gut zu machen. Auch weil der Weihnachtswunsch ihres Torwarttrainers ja weiter im Raum steht.

(RP/rl)
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