Basketball Ein Grollen bei der Union

Vor der Partie gegen Quakenbrück beschwert sich Trainer Pohle über den Mangel an Trainingszeiten. Der Vorsitzende Merkens unterstreicht die Opladener Absicht, den Bundesliga-Aufstieg diesmal wahrzunehmen.

An der sportlichen Situation liegt es gewiss nicht, dass der Trainer der Basketball-Damen von Union Opladen dieser Tage mächtig vergrätzt ist. Beinahe ein Jahr hat seine Mannschaft kein Meisterschaftsspiel mehr verloren und dennoch muss Markus Pohle seine Worte derzeit mit Bedacht wählen. "Die Lage ist katastrophal und einer Sportstadt wie Leverkusen absolut unwürdig." Gemeint ist die aktuelle Hallenproblematik.

Erst war die Heisenberg-Halle wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Die Vorbereitung fiel damit praktisch aus. Und jetzt bleibt auch die Sportstätte der Theodor-Heuss-Realschule bis Ende Januar verschlossen. "Wir sind der ligahöchste Basketballverein der Stadt und haben im Moment keinen anständigen Ort zum Trainieren, das ist indiskutabel", schimpft Pohle. Unter der Woche kam sein Team fürs erste in der Heinrich-Lübke-Halle in Steinbüchel unter, was danach passiert, weiß noch keiner. "Wir sind alle ziemlich sauer, ich hoffe der Sportbund lässt sich ganz schnell etwas einfallen", kritisiert der Opladener Coach das bisherige Krisenmanagement.

Dass der Union im TSV Quakenbrück am Samstag ohne echte Vorbereitung ein echtes Schwergewicht ins Haus steht, befeuert den Ärger des Trainers zusätzlich. Trotz der Pleiten gegen Osnabrück und Rist Wedel zählt Pohle den kommenden Gegner zu den Topteams der zweiten Liga. Der deutliche Sieg aus der Hinrunde taugt nicht als Gradmesser, damals traten die Gäste nicht komplett an. Diesmal bringen die Niedersachsen in den drei US-Amerikanerinnen Prybyl, Manfredi und Miller sowie Ilka Borst geballte Klasse mit. "Wir sind immer noch der Tabellenführer, wir spielen zu Hause und müssen uns vor niemandem verstecken, aber uns fehlt auch sicherlich einiges an Fitness", merkt Pohle an.

Auch deshalb hofft er auf zahlreiche Unterstützung, der Eintritt (Heisenberg-Halle, 16 Uhr) ist frei. Union-Vorsitzender Manfred Merkens wendet sich unterdessen an potenzielle Förderer, vor allem aus der Aktionsgemeinschaft Opladen (AGO). Merkens unterstreicht in seinem Schreiben die Absicht des Vereins, diesmal die Gelegenheit zum Aufstieg in die Bundesliga wahrzunehmen – im Gegensatz zum Vorjahr, als der Union das (finanzielle) Risiko zu hoch erschien.

(RP)
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