Basketball Doppelte Chance, doppelter Druck

Innerhalb von drei Tagen warten auf die Bayer Giants in Herten und Bernau gleich zwei Aufgaben in der ProB. Am vierten Adventswochenende kann die Mannschaft von Chris Martin also viel wieder gutmachen – oder vollends in die Krise schlittern.

Optimistisch betrachtet bietet das Wochenende für die Bayer Giants beste Chancen, einem eher verkorksten Halbjahr noch einen versöhnlichen Abschluss zu geben. Gleich zweimal kämpft die Mannschaft von Trainer Chris Martin um Punkte in der ProB. Da es davon in den letzten Wochen indes herzlich wenig zu vermelden gab, könnte auf der anderen Seite aber auch von einer erhöhten Drucksituation gesprochen werden.

Denn zuletzt gingen die Riesen vom Rhein viermal in Serie leer aus. Besonders bitter war dabei der Auftritt vergangenen Samstag in Leipzig, wo Bayer beim 79:95 (36:57) zeitweise vorgeführt wurde. "Ich bin darüber enttäuscht, wie wir uns in der Verteidigung präsentiert haben", kommentierte Martin hinterher das Gesehene. Anspruch und Wirklichkeit passen derzeit so gar nicht zusammen unterm Bayer-Kreuz, wo Mannschaft und Verantwortliche von Play-offs reden, realistisch gesehen aber längst der Abstiegskampf begonnen hat. Heute Abend empfängt Bayer in der Smidt-Arena die Hertener Löwen (20 Uhr). Damit sich das Ergebnis aus dem Hinspiel (70:89) nicht wiederholt, sind Steigerungen in allen Mannschaftsteilen nötig. Herten, derzeit punktgleich mit Spitzenreiter Schwelm, kommt mit der Empfehlung der zweitstärksten Offensive, bei der nicht nur die beiden Amerikaner Marcus Monk und Blake Schultz herausragen. Auch wenn die Löwen angesichts des angestrebten Aufstiegs ähnlich unter Druck stehen wie die Giants, wirken die Münsteraner im Moment deutlich gefestigter als die Giants. Zwei Siege aus den letzten Spielen hatte Kapitän Sven Hartmann als Zielsetzung ausgegeben, "an der wir uns messen lassen müssen".

Sollte die heutige Mission scheitern, käme bei der Partie zwei Tage darauf bei Lokomotive Bernau noch mehr Druck auf Bayer zu, denn wer nicht einmal beim Tabellenletzten gewinnt, dem fehlen – unabhängig von jedweder Zielsetzung – in jedem Fall die Argumente.

(RP)
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