Basketball Die Wunderheilung

Die Bayer Giants erhalten die ProB-Lizenz ohne Auflagen. Woher die zusätzlichen Gelder kommen, bleibt offen. In der Trainerfrage gibt es offenbar Fortschritte. Die Insolvenz der Düsseldorf Giants birgt dagegen ernste Probleme.

Die Basketballer der Bayer Giants haben die Lizenz für die nächste ProB-Saison ohne Auflagen erhalten. Das bestätigte der neue Abteilungsleiter beim TSV Bayer 04, Hans Stubbe, gestern unserer Zeitung. Leverkusen gehört damit nach Angaben des Ligaverbandes zu einem Kreis von 23 Teams im Gesamtverbund "2. Basketball-Bundesliga" (ProA und ProB). Fünf Vereine erhielten die Lizenz mit Auflagen, 25 sogar mit aufschiebenden Bedingungen. Ein Antrag wurde zurückgezogen, vier wurden nicht für die ProA, aber für die ProB genehmigt. Welche Teams nun endgültig in welcher der beiden Ligen spielen, entscheide sich bis Mitte Juli, heißt es.

Hatte der damalige Abteilungs-Geschäftsführer Otto Reintjes Ende März noch erklärt, man habe die Lizenz pro forma beantragt, um im Zweifelsfall bis Ende Mai kostenfrei zurückziehen zu können, konnte Stubbe nun ein "sehr erfreuliches Ergebnis" bekanntgeben – eine bemerkenswerte Wende zum Guten. Und das vor dem Hintergrund einer um 45 Prozent auf rund 180 000 Euro gekürzten Jahreszuwendung des Gesamtvereins an die Abteilung (wir berichteten). Er und sein "Vize" Eckhard Wenderoth befänden sich derzeit in "Budget-Diskussionen mit zusätzlichen Sponsoren" (Stubbe). Jürgen Beckmann, der Sportbeauftrage der Bayer AG, sagte, von Seiten des Konzerns sei kein außerordentlicher Betrag (wie bei den Bundesliga-Handballerinnen) geflossen. Ob ein Teil der rund 400 000 Euro, die von der AG zusätzlich zu besagtem Elfen-Zuschuss an den TSV gezahlt worden waren, vereinsintern an die Basketballer weitergeleitet wurde, ist unbekannt.

Die Insolvenz-Anmeldung von Kooperationspartner Giants Düsseldorf schiebt derweil nicht zu unterschätzende dunkle Wolken ins sonnige Giants-Land. Denn mit dem Aus des Erstligisten erlösche das so wichtige Doppelspielrecht – ein Pfund, mit dem die Leverkusener Giants eigenen Spielern wie den Spöler-Zwillingen einen Verbleib und potenziellen Neuzugängen ein Engagement beim TSV schmackhaft machen konnten. Auch wenn Stubbe betont, Tom und Ben Spöler seien "beide vorgesehen" für den Kader der Saison 2010/2011, dürfte es äußerst schwer sein, die umworbenen Talente, dis bisher einen Hauptvertrag in Düsseldorf und einen Nebenvertrag in Leverkusen besaßen, am Rhein zu halten. Rhöndorf (mit Bonn) und Hagen können auch künftig mit Doppelspielrechten werben.

Auch in der Trainerfrage gibt es Neuigkeiten: Die siebte Bewerbung auf die Stellenausschreibung vom Dienstag der Vorwoche sei mittlerweile eingegangen. "Ich habe auch Stephan Ruers extra noch einmal gebeten, sich doch zu bewerben", sagte Stubbe. Dies schließt der bisherige Coach – Vertrag läuft noch bis 31. Juli – aber weiter aus.

(RP)
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