American Football Amon-Ra St. Brown überzeugt in der NFL

Leverkusen · Nach fünf Spielen in der US-amerikanischen Profiliga steht der Wide Receiver mit Hitdorfer Wurzeln bei 19 Fängen für 178 Yards. Seine Detroit Lions bleiben aber dennoch sieglos.

 Amon-Ra St. Brown hat sich bei den noch sieglosen Detroit Lions zuletzt als sicherer Passempfänger bewiesen.

Amon-Ra St. Brown hat sich bei den noch sieglosen Detroit Lions zuletzt als sicherer Passempfänger bewiesen.

Foto: AP/Paul Sancya

Es sieht so aus, als wäre Amon-Ra St. Brown endgültig in der Football-Profiliga NFL angekommen. Nach seiner vielversprechenden Leistung im Auswärtsspiel in Chicago lieferte der Wide Receiver (Passempfänger) mit Hitdorfer Wurzeln auch bei der bitteren 17:19-Niederlage seiner Detroit Lions bei den Minnesota Vikings ordentlich ab. Der junge Deutsch-Amerikaner fing sieben der an ihn adressierten acht Pässe und erzielte damit 65 Yards Raumgewinn.

Nach seinen ersten fünf Spielen in der Eliteliga steht er damit nun bei 19 Fängen für 178 Yards, wartet jedoch noch auf seinen ersten Touchdown. Viel wichtiger aber ist: Nach drei Partien mit eher gewöhnlichen Zahlen für einen Liga-Neuling wird der nach dem ägyptischen Sonnengott benannte Receiver zunehmend den großen Erwartungen gerecht, die viele Fachleute in ihn gelegt haben. Der bekannte Experte Mike O‘Hara etwa sieht ihn nicht nur als verlässlichen Passfänger, sondern bereits jetzt als potenzielle Lieblingsanspielstation von Lions-Quarterback Jared Goff.

So gut es für Amon-Ra persönlich läuft, so schwierig ist die Saison aus Sicht seines Teams. Wie schon gegen die Baltimore Ravens zwei Wochen zuvor, kassierte Detroit auch in Minnesota durch ein weites Field Goal des Gegners – damals aus der Rekordweite von 66 Yards, diesmal aus 54 Yards – im letzten Spielzug der Partie eine 17:19-Niederlage. Die Lions sind damit neben den Jacksonville Jaguars das einzige Team ohne ein Erfolgserlebnis in der Saison.

„Es wird wirklich Zeit für den ersten Sieg“, hatte St. Brown bereits vor der Partie betont. Deutlich zufriedener als mit der Ausbeute der Lions ist er naturgemäß mit dem eigenen Start an der neuen Wirkungsstätte – und an das im Vergleich zum College-Football höhere Tempo in der NFL hat er sich mittlerweile gewöhnt: „Das fühlt sich nicht mehr so schnell an wie zu Beginn.“ Im Spiel bei den Vikings war er nicht nur der Wide Receiver mit den meisten erhaltenen wie gefangenen Pässen sowie der höchsten Yard-Ausbeute, sondern stand erstmals auch bei mehr Spielzügen der Offensive auf dem Feld (47 von 68) als jeder seiner Positionskollegen.

Deutlich schwerer als Amon-Ra hat es derzeit sein ältester Bruder Equanimeous. Der gehört in seinem vierten Jahr bei den Green Bay Packers nur zum Practice Squad. In Woche fünf stand er zwar bereits zum dritten Mal im Spieltagskader und auf dem Feld (bei zwölf von 42 Offense-Spielzügen), wurde aber beim packenden 25:22-Overtime-Sieg bei den Cincinnati Bengals kein einziges Mal von Quarterback Aaron Rodgers anvisiert. Die zwei regulären Einsätze, die für Spieler aus dem Trainingskader möglich sind, sind damit nun verbraucht. Jetzt haben die Packers zwei Möglichkeiten: Sie können „EQ“ fest in den aktiven Kader befördern oder das angesichts der noch sehr überschaubaren Beiträge (drei Spiele, 29 Snaps in der Offensive, ein gefangener Pass, null Yards Raumgewinn) unterlassen und ihn im Practice Squad belassen, wenn ihn kein anderes Team verpflichtet. Allerdings bestehen weitere Einsatzchancen für Equanimeous in diesem Fall nur noch dann, wenn er wie in der Woche zuvor beim Duell mit den Pittsburgh Steelers ausdrücklich als Ersatz für einen Spieler auf der Covid-Liste in den Spieltagskader rückt.

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