Lokalsport Der große Wurf

Leverkusen · Am kommenden Wochenende gastiert die Darts-Elite in der Ostermann-Arena. Dabei geht es um Pfeile, Preisgelder und Pokale - und um die große Party.

 Peter "Snakebite" Wright ist zweifellos einer der schillerndsten Darts-Spieler. Der Weltranglisten-Dritte aus Schottland zählt beim Turnier in Leverkusen zu den Favoriten auf den Sieg.

Peter "Snakebite" Wright ist zweifellos einer der schillerndsten Darts-Spieler. Der Weltranglisten-Dritte aus Schottland zählt beim Turnier in Leverkusen zu den Favoriten auf den Sieg.

Foto: imago

Ab Freitag verwandelt sich Leverkusen drei Tage lang in ein Mekka für Darts-Fans. Die Stars der Szene um den Weltranglistenersten und amtierenden Weltmeister Michael van Gerwen spielen im Rahmen der European Tour in der Ostermann-Arena ihren Champion aus. Dabei dürfen sich Fans des Konzentrationssports nicht nur auf den Ausnahmespieler aus den Niederlanden freuen, sondern auch auf den bärtigen Australier Simon Whitlock sowie Publikumsliebling Peter Wright.

Bei Letzterem dürfen die Zuschauer gespannt ein, in welchem paradiesvogelartigen Outfit der 47-Jährige wohl diesmal die Bühne betritt. "Im Normalfall sind 14 Spieler der Top-16 dabei", verspricht Niclas Junker von der PDC-Europe. Der 24-Jährige arbeitet beim deutschen Ableger der englischen Mutter, die unter dem Namen Professional Darts Corporation (PDC) bekannt ist. Der Verband richtet jährlich ab Dezember die Weltmeisterschaften aus, deren Finale zwischen van Gerwen und dem Schotten Gary Anderson Anfang des Jahres rekordträchtige Einschaltquoten in Deutschland generierte. Laut des übertragenen TV-Senders Sport1 schauten in der Spitze 1,95 Millionen Menschen die Finalpaarung.

Warum der Sport an Beliebtheit gewinnt, darüber kann auch Junker nur mutmaßen: "Die Menschen können sich vielleicht mit den Spielern besser identifizieren als mit so manchem Fußballer", sagt er. In einer Partie fielen zudem in kurzer Zeit eine Menge Entscheidungen, ähnlich eines Elfmeterschießens beim Fußball. Und: der Einstieg in den Sport sowie das Regelwerk seien einfach. "Ich brauche nur ein paar Pfeile, eine Scheibe - und kann loslegen", erläutert der 24-Jährige.

Allerdings strömen viele Zuschauer wohl nicht nur wegen des Sports in die Halle. Vielmehr sind Dartsturniere auch eine große Party. Dafür werden sich allerhand Kostüme ausgedacht und angezogen. "Das ist ein Phänomen, das irgendwann bei einem Turnier in England auftrat. Niemand weiß warum, aber seitdem ist es Tradition", erklärt Junker. Zeitweise sind die Zuschauer gar mehr mit sich und ihren Gesängen beschäftigt, als dem Treiben auf der Bühne zu folgen.

Auch von Freitag bis Sonntag wird die Ostermann-Arena wohl bunt und laut. Die Veranstaltung ist pro Tag in zwei Sessions unterteilt und sowohl Samstag als auch Sonntag nahezu ausverkauft. Insgesamt 5200 Fans werden jeweils an den beiden Spieltagen erwartet.

Ob die deutsche Darts-Hoffnung Max Hopp ebenfalls dabei ist, entscheidet sich morgen. Dann werden vier deutsche Qualifikanten unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgespielt.

(brü)
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