Handball Dem LTV fehlt der letzte Kick

Ein wenig trauerte der Trainer der Szene zu Beginn der zweiten Halbzeit nach. David Kreckler war durch Eisenachs Abwehr gebrochen, hatte das 20:16 für den LTV groß vor Augen – und vergab. "Das kann passieren. Aber vielleicht wäre das der Matchball gewesen", orakelte Coach Frank Lorenzet. Sei's drum – so holten die Thüringer mit knapp 1200 stimmgewaltigen Fans im Rücken den Drei-Tor-Rückstand auf und gingen mit minimalem Vorsprung durchs Ziel.

Aber Katzenjammer und Wehklagen löste die 27:28 (14:15)-Niederlage beim ThSV Eisenach in den Reihen des Leichlinger TV nicht aus. "Ärgerlich, aber nicht dramatisch", lautet Lorenzets Fazit. Ärgerlich, weil es "kaum einmal so einfach war, in Eisenach zu gewinnen". Undramatisch, weil in der Tabelle weiterhin eine Lücke von drei Punkten zwischen den Leichlinger Handballern und dem womöglich klassenerhaltenden drittletzten Platz liegt. Zudem brachte die erste Niederlage des Jahres einen weiteren Beleg für die Konkurrenzfähigkeit des Schlusslichts.

Einzig musste sich der LTV ankreiden lassen, in Eisenach nicht den bedingungslosen Siegeswillen vergangener Auftritte an den Tag gelegt zu haben. "Uns fehlte der letzte Biss, die letzte Galligkeit, der letzte Kick", fasste es Lorenzet zusammen. Auf dem Feld zeigte sich dies in Form eines schleppenden Beginns. Trotzdem hielten die Leichlinger den Vorsprung der Gastgeber stets in Grenzen und die Partie bis drei Minuten vor Ende vollends offen. Als Valdas Novickis in der Schlussphase nur den Pfosten traf, entwischte Eisenach 60 Sekunden vor Ende mit zwei Treffern.

"In unserem Spiel war mehr Schatten als Licht", resümierte Lorenzet. "Aber ich mache meinen Team keinen Vorwurf, es hat alles probiert." Im Schatten standen etwa Kreckler, Christian Born und Florian Korte, die nicht ihre besten Tage erlebten. Aber erfreulich entwickelte sich auch in Eisenach die Formkurve von Anthony Pistolesi: Defensiv längst ein Stabilisator, sorgte er erneut für Torgefahr, war neben Novickis bester LTV-Werfer.

LTV: Reckzeh, Ross (ab. 40.) – Pistolesi (8), Novickis (8), Göller (3), Korte (3), Born (2), Jansen (1), Ellenberg (1), Kreckler (1), Schumacher, Buss.

(RP)
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