Leichtathletik Danny Eckers letzter Sprung

Leichtathletik · Bei den 3. Stabhochsprung-Classics in Manfort nimmt der 35-Jährige am Samstag Abschied vom Leistungssport. Die Zuschauer dürfen sich auf den Auftritt der Olympiamedaillengewinner Björn Otto und Raphael Holzdeppe freuen.

 Stemmen gemeinsam den letzten Auftritt des einzigen Leverkusener Sechs-Meter-Springers (v. r.): Heide Ecker-Rosendahl, Michel Frauen, Leichtathletik-Geschäftsführer Paul Heinz Wellmann, Björn Otto und Danny Ecker.

Stemmen gemeinsam den letzten Auftritt des einzigen Leverkusener Sechs-Meter-Springers (v. r.): Heide Ecker-Rosendahl, Michel Frauen, Leichtathletik-Geschäftsführer Paul Heinz Wellmann, Björn Otto und Danny Ecker.

Foto: Ralph Matzerath

Von Wehmut ist keine Spur bei Danny Ecker. Locker und lächelnd zeigt er sich wenige Tage vor seinem letzten Sprung, der große Beachtung finden wird. Nur einmal, ganz kurz, verzieht er sein Gesicht. Als gefragt wird, ob seine Mutter ihm Tipps fürs bevorstehende Karriereende gegeben habe. "Ja, meine Tipps, die liebt er", sagt Heide Ecker-Rosendahl. Dann verrät die ehemalige Weltklasse-Athletin noch ganz ohne Ironie, dass sie sich inzwischen angefreundet habe mit dem Schritt ihres Sohnes: "Ich kann den Wettkampf am Samstag mit einem lachenden Auge verfolgen."

Die Veranstalter des TSV Bayer 04 um Michel Frauen hoffen, dass bis zu 1000 Augenpaare mehr zuschauen, wenn sich im Manforter Stadion bei den 3. Stabhochsprung-Classics die Elite misst. Die Höhen, die etwa von den Olympia-Medaillengewinnern Björn Otto und Raphael Holzdeppe übersprungen werden, finden dann zwar Beachtung. Aber der sportliche Wettkampf verblasst etwas, weil Ecker Schluss macht mit Leistungssport. "Er war Vorbild für Generationen von Stabhochspringern, und wir wollen ihm den gebührenden Abschied bereiten", sagt Frauen. Er habe eine Überraschung vorbereitet, verrät aber nur: "Es wird hoch hinaus gehen."

Ottos Umweg über Manfort

So in etwa hätte auch das Motto von Eckers Karriere lauten können, als er 1987 beim TSV mit Stabhochsprung begann. Zehn Jahre später wurde er Profi. 1999 holt er den ersten von drei Deutschen Hallenmeistertiteln. Es folgten Freiluftmeisterschaften (2004, 2007), Platz drei bei der WM und die Halleneuropameisterschaft (beides 2007), drei Olympia-Teilnahmen, und bereits vor elf Jahren verewigte er sich mit einem Sprung über sechs Meter in den Bestenlisten. Als er sich im Juni mal wieder verletzte, "war klar, dass es nun zu Ende ist". Kurz darauf fasste er den Entschluss, die Classics als letzte Bühne zu nutzen.

Den Termin hat sich auch Björn Otto freigeschaufelt. Er startet morgen in Lausanne, nächste Woche in Zürich. Während seine Stäbe in der Schweiz bleiben, macht der 34-Jährige den Umweg über Manfort, um sich einzureihen in die Riege derer, die Ecker Adieu sagen. Otto: "Es ist eine Ehre, hier zu springen. Danny war mein Vorbild, auch weil er mir in der Jugend voraus war." Ecker kontert: "Dann kannst du mich am Samstag ja gewinnen lassen."

Der Leverkusener ergänzt: "Meine Trainingsleistungen deuten an, dass es nicht der ganz große Wettkampf wird". Gibt es eine Höhe, mit der sich der 35-Jährige zufrieden aufs Stabhochsprung-Altenteil zurückziehen würde? "Ja, aber die werde ich nicht erreichen." Ecker will den Wettkampf vor allem gesund überstehen. Danach lasse er sich regelmäßig beim TSV blicken, bringe sein BWL-Studium zu Ende, arbeite als Personal-Trainer. Und er folgt wohl auch dem Rat der Mutter, der da lautet: "Wenn du aufhörst, treibe trotzdem weiter Sport."

(RP)
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