Lokalsport Carter bei den Giants nicht zu bremsen

Leverkusen · Der Spielmacher steuerte allein 34 Punkte zum 101:85-Erfolg der Leverkusener Basketballer bei.

 Treffsicher und gut: Kerry Carter stach aus einer guten Mannschaft noch einmal heraus.

Treffsicher und gut: Kerry Carter stach aus einer guten Mannschaft noch einmal heraus.

Foto: miserius

Daniel Merkens wirkte gelassen, als er bei noch elf Sekunden auf der Uhr an die Freiwurflinie trat. Immerhin stand da schon sicher fest, dass die Bayer Giants ihr Spiel gegen die BG Karlsruhe gewinnen würden.

Dennoch machten die rund 600 Zuschauer in der Ostermann-Arena noch einmal richtig Lärm, nachdem der 20-Jährige beide Würfe im Korb der Badener versenkt hatte. Merkens' einzige Punkte an diesem Abend waren das Sahnehäubchen auf Bayers bislang bester Offensivleistung, die mit einem 101:85 (55:44) dreistellig und der Zementierung von Platz vier belohnt wurde. Bei den jüngsten Siegen gegen Leipzig und in Nördlingen war die Ausbeute noch ausbaufähig, diesmal trafen die Giants bärenstarke 51 Prozent aus dem Feld.

Neben dem auffälligen Tim Schönborn (26 Punkte) wirkte vor allem Kerry Carter wie aufgedreht. Der Spielmacher zog sechs Steals und machte 34 Punkte, allein die Hälfte davon im Schlussviertel aus allen Lagen - seine letzten beiden spektakulär per Dunk. Für seinen Trainer kam vor allem die späte Leistungsexplosion überraschend. "Kerry war längst nicht bei 100 Prozent. Wir wussten bis zum Nachmittag nicht einmal, ob er spielen kann, nachdem er den ganzen Freitag schlimme Magenprobleme hatte. Dann kommt er aufs Feld und macht wie selbstverständlich die entscheidenden Dreier - das ist überragend", kommentierte Achim Kuczmann den Auftritt des Topscorers.

Überhaupt geriet der Coach bei seiner Analyse leicht ins Schwärmen: "Wir hatten 40 Minuten den Fuß auf dem Gaspedal, daneben waren wir aber auch beim Rebound und generell in der Defense super aufmerksam. Dadurch hatten wir mehr Fast-Breaks als in den beiden letzten Spielen zusammen. Es hat sehr viel sehr gut gepasst."

Nach 0:5-Start gaben die Riesen ihre einmal herausgeholte Führung nicht mehr aus der Hand. Ende des ersten Viertels war der Vorsprung erstmals zweistellig, nachdem sich Tim Schönborn und Michael Kuczmann an der Dreierlinie warm geschossen hatten. Mitte des dritten Viertels gelang es den Gästen dann, durch ihren Besten Jeremy Black den Vorsprung zu egalisieren (60:59). Die Giants ihrerseits behielten in der einzigen kritischen Phase indes die Ruhe und zeigten, dass sie eine Spitzenmannschaft sind. Der 17:0-Run bis zum Schlussabschnitt entschied vorzeitig die Partie.

Kuczmann: "Karlsruhe kam mit dem Selbstvertrauen von fünf Siegen in Folge. Uns war klar, dass wir uns mit 15 Punkten nicht sicher fühlen dürfen, aber die Reaktion der Mannschaft im dritten Viertel war fantastisch. Egal wer reinkam, jeder hatte seinen Teil am Sieg."

Giants: Carter (34), Nazione (12), Smith (8), Twiehoff (4), Legankovas (3), Schönborn (26), Kuczmann (10), Merkens (2), Blessig (2), Braun, Linßen, Heimerzheim.

(sl)
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