Fußball BV Bergisch Neukirchen sucht Namenssponsor für seinen Platz

Bergisch Neukirchen · Ein Großsponsor und ein Darlehen sollen die Finanzlücke zum Kunstrasenplatz schließen.

 Während sich die zweite Mannschaft des BVBN (rote Trikots, gegen den SSV Lützenkirchen) beim eigenen Hallenturnier reinkniet, legen sich die Verantwortlichen des Vereins derzeit krumm, um möglichst bald einen Kunstrasenplatz bauen zu können.

Während sich die zweite Mannschaft des BVBN (rote Trikots, gegen den SSV Lützenkirchen) beim eigenen Hallenturnier reinkniet, legen sich die Verantwortlichen des Vereins derzeit krumm, um möglichst bald einen Kunstrasenplatz bauen zu können.

Foto: Heinz-Friedrich Hoffmann

Aller Voraussicht nach wird in den Ligen des Fußballverbandes Niederrhein am 24. August der Startschuss für die Saison 2014/15 gegeben. Noch vor einigen Wochen herrschte beim BV Bergisch Neukirchen die Hoffnung, dass die Spieler des Vereins dann auch erstmals Kunstrasen unter ihren Füßen hätten. "Daraus wird nun leider nichts mehr", sagt Jürgen Winkelmann. Der Grund: "Wir hatten einen Sponsor an der Hand, durch dessen Engagement hätten die Arbeiten in der Sommerpause ausgeführen können – leider ist er abgesprungen", berichtet der BVBN-Vorsitzende. Die aufschiebende Wirkung dieser Entwicklung soll nach Möglichkeit allerdings nur ein paar Monate betragen. Der nächte angestrebte Termin ist nun für Ende des Jahres angepeilt.

Vor rund zweieinhalb Jahren waren die Neukirchener in Sachen Kunstrasen in die Offensive gegangen. Mit dem festen Willen, den Austausch des Untergrunds ohne öffentliche Förderung hinzubekommen, gründeten sie seinerzeit einen Förderverein. Dessen Kasse ist beachtlich gut gefüllt. "Wir haben ungefähr 100 000 Euro zusammen. Das ist eine außergewöhnliche Summe. Allerdings geht die Spendenfreudigkeit inzwischen zurück", verrät Winkelmann. Daher konzentrieren sich seine Mitstreiter und er gegenwärtig vor allem auf das Suchen und Finden eines einzigen großzügigen Unterstützers. Den will der Verein vor allem mit dem Namensrecht für den Sportplatz an der Wuppertalstraße ködern. "Wir haben vom Sportpark die Genehmigung erhalten, dass ein Sponsor als Namensgeber der Anlage auftreten könnte", erläutert der Vorsitzende.

Sollte sich ein solcher Interessent finden, könnte das Verlegen des Kunstrasens umgehend in die Wege geleitet werden. Zwar hätte der Verein auch in diesem Fall vermutlich erst ungefähr die Hälfte der zu stemmenden Kosten von geschätzten 300 000 Euro zusammen. Aber geschlossen werden könnte die dann noch klaffende Lücke durch ein Darlehen des Landessportbundes.

So lange zu warten, bis der Sportpark Leverkusen ihm bei seinem Vorhaben finanziell unter die Arme greift, kommt für den BVBN auf keinen Fall infrage. Zwar ist ab 2016 wieder mit städtischen Zuschüssen für solche Projekte zu rechnen. Allerdings müssten die Neukirchener nach Winkelmanns Einschätzung weitaus länger auf Zuwendungen warten. Denn: "Unser Aschenplatz wurde erst 2006 gemacht und ist in einem weitaus besseren Zustand als zum Beispiel die Plätze in Quettingen oder Bürrig. Die wären in jedem Fall vor uns dran. Daher wollen wir das unbedingt in Eigenregie schaffen."

Denn je länger die Wartezeit ausfällt, um so schlechter sei es um die eigene Jugendabteilung bestellt. Zwar ist bei den Senioren die personelle Lage so gut wie lange nicht – der BVBN stellt aktuell wieder zwei Mannschaften. Dies liegt allerdings vor allem darin begründet, dass sich im Sommer die Mannschaft des Nachbarn FC Opladen dem Klub angeschlossen hat.

Hinsichtlich der Kinder und Jugendlichen machen sich die Verantwortlichen hingegen große Sorgen. Denn dort seien die Zahlen spürbar im Sinkflug begriffen. "Von 210 Mitgliedern, die wir mal hatten, sind wir zum Jahreswechsel bei 156 angekommen. Unsere Betreuer im Nachwuchs berichten ständig, dass uns die Kinder laufen gehen und wir gegensteuern müssen", sagt Winkelmann, für den der Grund für den Schwund an Nachwuchs-Fußballern klar auf der Hand liegt: "Aschenplätze sind nicht mehr angesagt. Es zieht die Kinder zu den benachbarten Vereinen, die Kunstrasenplätze haben." Deshalb will der BVBN auch Aufnahme in diesen Kreis finden – möglichst noch in diesem Jahr.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort