Basketball BBZ zeigt eine unbekannte Seite

Basketball · Zweitligist BBZ Opladen unterliegt zum Auftakt in Quakenbrück mit 43:57. Trainerin Birgit Kunel moniert nicht nur ein "Kollektivversagen" im dritten Viertel, sondern entdeckte eine Seite ihres Teams, die ihr bislang völlig unbekannt war. Knapp 14 Tage bleiben zur Aufarbeitung des Desasters.

 Ihre zwölf Punkte gestalteten das Ergebnis etwas erträglicher: BBZ-Spielerin Marie Isabell Gülich.

Ihre zwölf Punkte gestalteten das Ergebnis etwas erträglicher: BBZ-Spielerin Marie Isabell Gülich.

Foto: Miserius (Archiv)

Am Wochenende ist spielfrei. Da BBZ Opladen für die erste Runde des DBBL-Pokals ein Freilos bekam, muss die Mannschaft von Birgit Kunel erst im Oktober wieder ein Pflichtspiel bestreiten. Statt entspannt die Füße hochzulegen, dürfte BBZ diese freie Zeit allerdings vermehrt nutzen, um über den völlig verpatzten Saisonstart nachzugrübeln, denn an das 43:57 (24:30) beim TSV Quakenbrück werden Mannschaft wie Trainerin sobald keinen Haken machen können.

"Ich habe von meiner Mannschaft eine Seite gesehen, die ich bisher nicht kannte", fasste Kunel die enttäuschende Reise nach Niedersachsen zusammen. Von den gerade offensiv teilweise hervorragenden Auftritten aus der Vorbereitung gegen Viernheim und Saarlouis war am Samstag nichts zu sehen, als nicht einmal die einfachsten Bälle ihren Weg in den Korb fanden und auch die Ausbeute von der Linie (45 Prozent) nicht zweitligatauglich war. "Nur 43 Punkte sind einfach indiskutabel", kommentierte Kunel die Offensivleistung.

Grobe Mängel zeigte ihr Team indes nicht nur im Abschluss, sondern schon im Ballvortrag. "Wir haben die Bälle heute reihenweise einfach weggeworfen. Mit 24 Ballverlusten wird es gegen jeden Gegner in jeder Liga schwer, Spiele zu gewinnen", betonte die BBZ-Trainerin.

Auch Quakenbrück, mit ähnlich hohen Ambitionen ausgestattet wie Opladen, lieferte eine ganz schwache Vorstellung ab, war in den entscheidenden Momenten aber wenigstens ein bisschen weniger schlecht, besonders im dritten Viertel, das mit 22:8 an die Gastgeber ging, was Kunel ihrerseits nur als "kollektives Versagen" deklarieren wollte.

Im Schlussabschnitt stimmte zumindest wieder die Defensivarbeit, da war die Partie allerdings auch längst entschieden. Einzig positiv an diesem sportlich völlig verkorksten Saisonauftakt war die unmittelbar nach Spielschluss einsetzende Aufarbeitung der Pleite. Das Fehlen von Vera Jaecker und der kurzfristig erkrankten Marijana Kovacic (Magen-Darm Grippe) wollte niemand ernsthaft als Entschuldigung heranziehen, wenngleich Kunel zugab, dass ihrem Team in einigen Situationen ein Schuss mehr Erfahrung ganz gut getan hätte.

Zumindest in puncto Selbstkritik präsentierte sich BBZ als Spitzenteam. "Die Mannschaft war heute einfach vollkommen neben der Spur", meinte Kunel, "hätten wir nur halbwegs vernünftig getroffen, hätten wir hier gewonnen." Weil ihr Team in seinen Angriffsbemühungen aber nicht nur halbwegs, sondern vollkommen versagte, regiert statt Euphorie große Ernüchterung und das mindestens 14 Tage, denn erst dann kann der schlechte Eindruck gegen Mainz korrigiert werden.

BBZ: Gülich (12), Hafner (2), Kunel (1), Nettersheim (14), Schmidt (4), Turnbull (10), Busch, Schmitz, Weiß.

(sl)
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