Basketball BBZ muss eine Schippe drauflegen

Basketball · Endlich geht es mal wieder nach draußen. So oder ähnlich müsste sich so kurz vor dem Wochenende die Stimmung im Team von BBZ Opladen anfühlen. Seit dem ersten Spieltag am 22. September hat die Mannschaft von Birgit Kunel in der Zweiten Liga kein Auswärtsspiel mehr bestritten. Auch das Los in der zweiten Runde des DBBL-Pokals bescherte BBZ ein Heimspiel, und weil der bislang einzige Auftritt in der Fremde, in Quakenbrück, mit einer Pleite endete, wartet der aktuelle Tabellenachte ja immer noch auf den ersten Auswärtserfolg.

Da trifft es sich ganz gut, dass der Gegner vom Sonntag, die Baskets Grünberg, in dieser Spielzeit bereits bezwungen werden konnten. Das 59:58 im Pokal liegt nur zehn Tage zurück. Die Hessen, immerhin Dritter der Vorsaison, suchen wie BBZ in der neuen Runde noch nach ihrer Form und stehen aktuell nur einen Rang besser da. Opladens Trainerin Kunel rechnet mit einer harten Nuss: "Im Vergleich zum Spiel gegen Rhein Main Baskets werden wir wohl eine volle Schippe draufpacken müssen." An einen psychologischen Vorteil — resultierend aus dem ersten erfolgreichen Kräftemessen der Saison — glaubt sie nicht. "Grünberg wird zu Hause mit einer ganz anderen Mannschaft auftreten", vermutet Kunel.

Damit meint die BBZ-Trainerin vor allem Finja Schaake und Laura Masek. Die U 20-Nationalspielerinnen mit Doppellizenz sind sonst für Erstligist BC Marburg (aktuell Tabellenfünfter) aktiv und werden wohl einen Großteil der Aufmerksamkeit der Gäste-Defense auf sich ziehen. Beide seien nur schwer zu kontrollieren, sagt Kunel. Diese individuelle Klasse führt bei Mannschaft und Trainer indes mehr zu Respekt als zu Panik. Kunel: "Grünberg wird eine anspruchsvolle Geschichte, aber wir brauchen uns da auch nicht zu verstecken."

Sein Können hat ihr Team vorige Woche eindrucksvoll nachgewiesen — auch gegen schwache Kontrahenten müssen erst mal 82 Punkte erzielt werden. Und doch bleibt die Frage, wozu BBZ tatsächlich im Stande ist. Dass die meisten Pflichtspiele davor teilweise nicht eben befriedigend verliefen, hatte Kunel unverhohlen eingeräumt. Die Wahrscheinlichkeit, dass nach der — wenn auch spektakulären — Leistung gegen den Auf- und vermutlich gleich wieder Absteiger aus Langen alles wieder im Lot ist, darf wenigstens angezweifelt werden.

Das Duell der letztjährigen PlayOff-Teilnehmer ist daher für beide Teams eine Art Reifeprüfung auf dem Weg zurück in die Spitzengruppe der Liga, die aktuell nur aus Chemnitz und Berlin besteht. "Weitere Rückschläge wird es geben", hatte Kunel direkt nach der Partie gegen RMB mit Blick auf die Erwartungshaltung gewarnt — sie wird es verschmerzen können, wenn sie fürs Erste damit nicht Recht behält.

(RP/ac)
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