Lokalsport Bayers Traum vom Finale lebt

Leverkusen · Die B-Junioren der Werkself spielen im ersten Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen Dortmund 1:1 - es war sogar noch mehr drin.

 Bei einem Eckball von der rechten Seite steigt Bayers aufgerückter Innenverteidiger Kevin Bukusu am höchsten und köpft aus fünf Metern den 1:1-Ausgleich gegen Borussia Dortmund.

Bei einem Eckball von der rechten Seite steigt Bayers aufgerückter Innenverteidiger Kevin Bukusu am höchsten und köpft aus fünf Metern den 1:1-Ausgleich gegen Borussia Dortmund.

Foto: Uwe Miserius

Als klarer Außenseiter ging Bayers U17 in das Halbfinal-Hinspiel gegen Borussia Dortmund. Schließlich waren die Leverkusener in der Bundesliga-West 0:3 und 0:2 gegen den BVB unterlegen. Beinahe wäre das erste Entscheidungsspiel im Kampf um die Deutsche Meisterschaft ähnlich ausgegangen. In der ersten Halbzeit sahen sich die Gastgeber im Ulrich-Haberland-Stadion einem Dortmunder Sturmlauf gegenüber, den sie kaum stoppen konnten. Am Schluss stand trotzdem 1:1 (1:1) - und die Chance auf mehr war da.

Zu Beginn jedoch war es nur der BVB, der Möglichkeit um Möglichkeit herausspielte. In bemerkenswerter Präzision spulten die Gäste ihr Angriffsprogramm ab und kamen immer wieder zu hervorragenden Chancen. Wenig überraschend war es Youssoufa Moukoko, der das Geschehen dominierte. Der 13-Jährige traf bereits in der achten Minute nach einer starken Einzelaktion zum 1:0 für Dortmund. Es folgten eine weitere Großchance und ein Pfostenschuss des gebürtigen Kameruners, der als "Wunderkind" gilt und als einziger Spieler seines Alters bereits in der B-Junioren-Bundesliga aktiv ist, doch die Leverkusener hielten sich schadlos. "Wir hatten wirklich viel Glück in der ersten Halbzeit", sagte Patrick Weiser, der Bayers U 17 im Gespann mit Jan Hoepner trainiert. "Es hätte auch 0:3 stehen können."

Tatsächlich aber gingen die Teams beim Stand von 1:1 in die Kabinen. Bei einem Entlastungsangriff kam Leverkusen zu einer Ecke, die Kevin Bukusu per Kopfball aus kurzer Distanz zum Ausgleich verwertete. 850 Zuschauer im Ulrich-Haberland-Stadion schöpften Hoffnung auf einen Erfolg gegen den Favoriten aus dem Ruhrgebiet.

Das war durchaus berechtigt, denn je länger das Spiel lief, desto mehr war es das Jugendteam von Bayer, das den Ton angab. Nach Wiederanpfiff drängte der BVB zwar noch auf die Führung, scheiterte aber durch Ware Pakia und Moukoko, der die Kugel regelrecht an die Latte donnerte. Nach der ersten schwarz-gelben Angriffswelle sorgten die Gastgeber immer wieder für Entlastung. Die Leverkusener bewiesen nun ebenfalls, dass sie gut kombinieren können. Vor allem über Abdul Moursalim Fesenmeyer lief viel bei Bayer.

Der Offensivspieler war es, der bei einem Freistoß die Führung auf dem Fuß hatte, Dortmunds Schlussmann Luca Unbehaun aber so unglücklich anschoss, dass dieser behandelt werden musste. Von Fesenmeyers Dribblings ging auch danach viel Gefahr aus. Oft kam Bayer im Strafraum zum Abschluss oder sorgte über Flanken für Probleme bei den Dortmundern. Keeper Unbehaun war vor allem in der Schlussphase häufiger gefordert.

Die Gäste wirkten körperlich angeschlagen. Oft ließ sich jemand behandeln, was auch der Rest der Truppe für kurze Auszeiten auf dem Rasen nutzte. Ihre bessere Fitness spielten die Leverkusener hervorragend aus - nur das Siegtor wollte nicht fallen. Fesenmeyer musste zwar zehn Minuten vor Schluss angeschlagen vom Platz, doch sein Team kam weiterhin zu guten Möglichkeiten. Die letzte vergab Samed Onur spektakulär per Seitfallzieher. Die Kugel setzte hart auf dem Rasen auf, tippte dann aber doch noch über den Dortmunder Querbalken.

"Ein Sieg wäre auf jeden Fall möglich gewesen", sagte Weiser. "Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit dem 1:1." Körperlich habe sein Team am Schluss deutlich mehr zulegen können. "Das ist verwunderlich - gerade, wenn man sieht, dass Dortmund in den letzten Bundesligaspielen eher mit der B-Elf gespielt hat und wir bis zum Schluss Vollgas geben mussten."

Der Leverkusener Traum vom Finale um die Meisterschaft lebt beim Rückspiel am Sonntag in Dortmund (16.30 Uhr, Fußballpark BVB). "Sie haben eine überragende Qualität. Aber es sind zwei Spiele", betonte der Coach. Da könne alles passieren. "Das haben wir in diesem Hinspiel gesehen. Wir waren dran."

Bayer Lotka - Fünger (67. Ekene), Türkmen, Klossek, Azhil, Bukusu, Anapak-Baka, Schlößer, Scott (61. Giersiefer), Gädicke, Fesenmeyer (72. Onur).

(trd)
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