Transfercoups Fußballerinnen rüsten sich für die Liga

Leverkusen · Der Bundesliga-Aufsteiger sorgt mit seinen Transfers weiter für Aufsehen. Bei Rückkehrerin Isabel Kerschowski waren Emotionen Trumpf. An der Zielsetzung für die neue Saison will Trainerin Verena Hagedorn dennoch nicht rütteln.

 Isabel Kerschowski (l.) spielte bereits von 2012 bis 2014 für Leverkusen. Zuletzt ging sie für den VfL Wolfsburg auf Torejagd.

Isabel Kerschowski (l.) spielte bereits von 2012 bis 2014 für Leverkusen. Zuletzt ging sie für den VfL Wolfsburg auf Torejagd.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Langsam nimmt der Kader von Bayers Fußballerinnen für das Wiedersehen mit der 1. Bundesliga Gestalt an – und die Konkurrenz zeigt sich durchaus beeindruckt. Denn neben vielversprechenden Talenten wie den Junioren-Nationalspielerinnen Laura Sieger (Tor) und Juliane Wirtz (Verteidigerin) vom Nachbarn 1. FC Köln, Laura Radke (Offensiv-Allrounderin) von der SGS Essen oder Elisabeth Mayr (Sturm) von der Reserve des FC Bayern München, setzt der Aufsteiger bei seinen Verstärkungen auch auf Zugänge, die Erfahrung und Klasse mitbringen.

Nach den Rückkehrerinnen Isabel Kerschowski (VfL Wolfsburg) und Ana Cristina Oliveira-Leite (Sporting Club de Portugal) – beide Nationalspielerinnen (für Deutschland und Portugal) und in der abgelaufenen Spielzeit in ihrem Heimatland Meister und Pokalsieger – nun die Dienste einer weiteren (diesmal kroatischen) Nationalspielerin: Vom USV Jena wechselt Torjägerin Ivana Rudelic unters Bayer-Kreuz.

Während der Werksklub bei ihr vom Abstieg ihres bisherigen Teams profitiert und Oliveira-Leite nach einem studienbedingten Jahr in Portugal zurückkommt, waren für den wohl größten Transfercoup mit Kerschowski Emotionen Trumpf. „Ich kenne sie noch von der Nationalmannschaft. Viel entscheidender war aber sicherlich, dass sie sich sehr gerne an ihre erste Zeit in Leverkusen erinnert. Wenn dieser Verein nicht solch eine Herzensangelegenheit für sie wäre, hätten wir wohl keine Chance gehabt, sie zu verpflichten“, sagt Bayer-Trainerin Verena Hagedorn.

Die Zuneigung ist beidseitig. Denn auch bei Bayer 04 erinnern sie sich gerne zurück an das Gastspiel des Mittelfeldstars von 2012 bis 2014. Schon damals gehörte die heute 30-Jährige sportlich wie menschlich zu den Führungsspielerinnen. „Seitdem hat sie sich noch einmal weiterentwickelt“, verspricht Hagedorn.

Nicht zuletzt bringt die  Olympiasiegerin von 2016, die außerdem sieben deutsche Meistertitel, fünf DFB-Pokalsiege und einen Erfolg in der Champions League vorweisen kann, reichlich Erfahrung auf nationaler und internationaler Ebene mit. Bei allem Aufsehen, dass Bayer 04 in diesem Transfersommer auf sich zog, ändert sich nichts an der Zielvorgabe. „Es wäre vermessen, wenn wir von mehr als dem Klassenerhalt sprechen würden. Aber schön wäre es, wenn uns der nicht erst am letzten Spieltag gelänge.“

Abgeschlossen sind die Personalplanungen mit den bislang zehn Zugängen und sechs Abgängen übrigens noch nicht. Hagedorn fahndet nach einer dritten Torhüterin und spricht davon, es gebe noch „ein, zwei Fragezeichen“. Damit das Team trotz des Umbruchs schnell zusammenfindet, hat die Trainerin in der Vorbereitung, die am 25. Juli startet, viele Testspiele vereinbart. Meist bestreitet der Aufsteiger sogar zwei Partien pro Wochenende, um in Form zu kommen.

Schließlich wird der Start in die Saison viel abverlangen. Los geht es mit einem Heimspiel gegen den FC Bayern am 16. September. Danach folgt die Partie bei Werder Bremen – eines jener Teams, das zu den Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt gehören dürfte.

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