Basketball Bayer Giants ziehen Bilanz: ein schweres, aber schönes Jahr

Leverkusen · Das Jahr 2014 hielt für die Leverkusener Basketballer viel bereit: Höhen und Tiefen, Freude und Frust - aber der Zusammenhalt blieb.

 Achim Kuczmann

Achim Kuczmann

Foto: Imago (Archiv)

Was die emotionale Seite angeht, bleiben vom zu Ende gehenden Spieljahr 2014 für die Bayer Giants vor allem zwei Momente in Erinnerung: Da wäre als erstes der 22. März: Damals sicherten sich die Riesen vom Rhein in ihrem ProA-Premierenjahr durch ein 85:73 beim BG Karlsruhe bereits zwei Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt. Spieler, Trainer und die mitgereisten Fans feierten. Erst spontan in der Europahalle und hinterher auf der Busfahrt zurück. "Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft, den Trainer und die Betreuer", jubelte damals Abteilungsleiter Frank Rothweiler über den am Ende 13. Tabellenplatz.

Der zweite unvergessliche Moment kam dann beim ersten Heimspiel der zweiten ProA Saison: Am 3. Oktober sorgte Kai Behrmann mit einem 20-Meter Buzzerbeater zum 76:73 nach Verlängerung gegen die Gießen 46ers für den ersten Saisonsieg. "An diesen Moment werden sich alle noch lange erinnern", sagte Achim Kuczmann damals.

Dass der Bayer-Coach damit recht behielt, mag auch daran liegen, dass weitere Erfolgserlebnisse rar gesät waren. In den folgenden 13 Partien schaffte sein Team nur drei Erfolge und macht insgesamt eine nicht berauschende Bilanz von vier Siegen und elf Niederlagen, die aber immer noch gut genug war, um nach der ersten Halbserie nicht auf einem Abstiegsplatz zu stehen. "Sicher hätten wir mehr Siege auf dem Konto, zumal wir nur selten schlechter waren als der Gegner. Wenn wir weiter so arbeiten, bleiben wir auch dieses Jahr drin", meint Kuczmann.

Dabei setzt er erneut auf den Trumpf des Vorjahres - absolute mannschaftliche Geschlossenheit. Erleichtert wird sie auch durch die wenigen Personalwechsel vor Saisonbeginn. Von den Leistungsträgern strebte nur Jack Eggleston (Heidelberg) einen Tapetenwechsel an, wodurch nur zwei Neue her mussten. Dennis Heinzmann (Wuppertal/ Landesliga) kämpfte zunächst mit Anpassungsproblemen, kommt aber immer besser in Tritt. Der kanadische Spielmacher Willy Manigat ist sportlich wie charakterlich ein Glücksgriff, wie Kuczmann betont. Auch dessen vorübergehender Ersatz, jetzt Partner, Richard Carter, entpuppte sich als Volltreffer. Mit seiner Weiterverpflichtung bis März sind die Chancen auf ein weiteres Jahr Pro A deutlich gestiegen.

Neben dem Mehr an Punkten würden sich die Giants sicher auch über mehr Zuwachs in der eigenen Fangemeinde freuen. Das Zuschauerinteresse ist - neutral formuliert - ausbaufähig. Die Smidt-Arena verfügt ligaweit mit über die größte Kapazität (3000 Plätze), der Zuspruch (640 im Schnitt) ist Minuswert, wenngleich angemerkt werden sollte, dass die anderen Teams, mit Ausnahme von Hamburg und Nürnberg, in ihrer Stadt sportlich ohne echte Konkurrenz sind. Über Unterstützung können und wollen sich die Giants aber gar nicht beschweren. Denn diejenigen, die in die Halle kommen, sind in ihrer Treue unverwüstlich. Vor zwei Wochen gegen Baunach lagen die Riesen mit 40 Punkten zurück, doch der Fanblock sang trotzdem weiter. "Das ist schon was Besonderes, sowas hat nicht jeder", sagt Kuczmann. Ein wichtiger Fingerzeig ob 2015 weiter gesungen und getrommelt wird, wird bereits der 3. Januar: Dann steigt das Kellerduell gegen Ehingen. Gewinnen die Giants, sind sie wieder vier Punkte vor dem ärgsten Verfolger. Daran hätte Ehingen sicher erstmal zu knabbern. Im Falle der dritten Heimniederlage in Folge dürften nicht nur die ersten Wochen des neuen Jahres düster aussehen.

(sl)
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