Reise zum Angstgegner Giants wollen den Rhöndorf-Fluch brechen

Leverkusen · Seit 23 Jahren warten die Leverkusener Basketballer auf einen Sieg bei den Dragons. Am Samstagabend soll es endlich soweit sein. Es wäre der vierte Sieg im Vierten Spiel für das Team von Trainer Hansi Gnad.

 Durchatmen und los: Dennis Heinzmann und die Bayer Giants können bei den Dragons Rhöndorf ihren Platz an der Tabellenspitze der ProB sichern.

Durchatmen und los: Dennis Heinzmann und die Bayer Giants können bei den Dragons Rhöndorf ihren Platz an der Tabellenspitze der ProB sichern.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen bei den beiden Kontrahenten kaum sein. Während die Bayer Giants einen hervorragenden Start in die ProB-Saison hingelegt haben und nach drei Spieltagen und drei Siegen den ersten Platz innehaben, stehen die Dragons Rhöndorf ohne Erfolg und der schlechtesten Korbdifferenz (-66) am Tabellenende. Ein Selbstläufer dürfte das Auswärtsspiel am Samstag (19 Uhr) für den Spitzenreiter dennoch nicht werden.

Während bei den Giants in den ersten drei Partien gerade offensiv fast alles nach Plan lief, kam das Team aus Bad Honnef noch nicht in Schwung. Bei den Gießen Rackelos unterlagen die Rhöndorfer haushoch mit 56:102. In dieser Partie trafen die Gäste nur drei ihrer 21 Versuche von der Drei-Punkte-Linie. Zuletzt stieg die Formkurve zwar etwas an, doch bei Aufsteiger Schwenningen (69:82) setzte es die dritte Pleite in Folge.

„Das haben die Rhöndorfer nur verloren, weil sie fünf Minuten schwach gespielt haben“, weiß Hansi Gnad. Der Giants-Coach betont: „In der ProB gibt es so oder so keine Selbstläufer. Ich bin mir sicher, dass die Dragons viel stärker sind, als es ihr Tabellenplatz derzeit aussagt.“ Gnad rechnet damit, dass sich am Ende der Saison andere Mannschaften auf den unteren Rängen wiederfinden werden.

Rund läuft es bei den Rhöndorfern freilich nicht. US-Import Raekwon Ausborn Miller agierte in den ersten beiden Partien zumindest statistisch wenig überzeugend und musste in Schwenningen aus persönlichen Gründen pausieren. „Was da los ist, weiß ich leider auch nicht“, sagt Gnad. „Ausgeschlossen ist es nicht, dass Rhöndorf plötzlich sogar mit einem neuen Spieler antritt. Wenn das so ist, erfahren wir es kurzfristig.“

Dass es die Leverkusener in Bad Honnef schwer haben werden, belegt die Vergangenheit. „Wir haben seit 23 Jahren dort nicht mehr gewonnen“, erläutert der 55-Jährige. „In dem Derby wird die Halle zum Hexenkessel.“ Das Selbstvertrauen bei der eigenen Mannschaft sei aber hoch. „Wir sehen phasenweise richtig gut bei unserem Zusammenspiel aus. Nur wenn wir es übertreiben, geht der Ball verloren. Das ist bei einer Mannschaft, die erst seit acht Wochen zusammenspielt, aber normal.“ So hofft der Coach, dass seine Giants in Rhöndorf die Kugel nicht ganz so oft verlieren wie zuletzt gegen Coburg. Da waren es trotz starker Angriffsleistung 19 sogenannte Turnover.

Ob die Spitzenposition eine Momentaufnahme ist oder die Giants das Potenzial haben, dauerhaft oben mitzumischen, will Gnad abwarten. „Wir bleiben ganz ruhig“, sagt der Coach. „Jetzt stehen erstmal zwei schwere Derbys an.“ Nach dem Duell in Rhöndörf empfangen die Leverkusener die RheinStars Köln. Am liebsten hätte Gnad dann zwei weitere Erfolge auf dem Konto – gerne auch mit einigen Punkten des US-Amerikaners Nick Hornsby: „Es wäre schön für ihn, wenn er auch offensiv mal einen Sahnetag erwischt.“

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