Fußball Bayer-Frauen haben leichtes Spiel

Den Abend am Jugendzentrum Kurtekotten haben Bayers Fußballerinnen nicht vergessen. 0:6 unterlagen sie dem FFC Frankfurt im Pokal. Am Sonntag kommt es am Main zum Treffen in der Liga. "Eines unserer leichtesten Spiele der Saison", meint Trainerin Doreen Meier.

Das sei so, weil die Erwartungshaltung entsprechend niedrig ist. Alles Zählbare, selbst eine knappe Niederlage wäre bereits weit mehr als die meisten Experten dem Aufsteiger zutrauen.

Ein 0:6 als Wendepunkt zum Guten

Dem halben Dutzend Gegentore zum Trotz war die Pokalpleite doch zu etwas gut. "Die erste Halbzeit war der Wendepunkt für uns", sagt Meier. Und tatsächlich: Die ordentliche Leistung gab den Leverkusenerinnen Auftrieb. Seitdem holten sie sieben Punkte, hatten zuletzt gegen den FC Bayern Chancen auf einen Sieg. Das System mit zwei Viererketten und auch der Tausch von Kathrin Hendrich (in die Innenverteidigung) und Johanna Elsig (ins defensive Mittelfeld) — all das war noch neu und nicht etabliert, um auf 90 Minuten mit dem großen Favoriten Schritt halten zu können. Dazu kommt die Offensive, die vor allem mit dem inzwischen funktionierenden Zusammenspiel von Lisa Schwab und Shelley Thompson (im Pokal nicht dabei) an Durchschlagskraft gewonnen hat.

So hat Frankfurt durchaus Respekt vor Bayer. "Am Sonntag erwarte ich einen anders agierenden Gegner als im Pokal. In den vier Spielen seit unserem Sieg hat Leverkusen sieben Punkte erreichen können, und vor allem der Sieg gegen Wolfsburg ermahnt uns", betont FFC-Coach Sven Kahlert. Sogar Bayers Sorgenkind Eunice Beckmann sorgt derzeit positiv für Furore. Sie scheint, kurz vor einer möglichen Verbannung in die Reserve, die Kurve gerade rechtzeitig bekommen zu haben und hat hart an sich gearbeitet in den vergangenen zwei Wochen. Dieser Einsatz zahlt sich aus.

Chance für Beckmann

"Sie bekommt am Sonntag eine Chance", verrät Meier. Sie hofft, dass die talentierte Offensivkraft nun für Bayer zur erhofften Verstärkung wird. Beckmann ist Kandidatin für einen Platz auf der Außenbahn. Feride Bakir ist noch angeschlagen, und Lena Steinbach rückt für Kerstin Stein (Zahnprobleme) ins defensive Mittelfeld. Gute Nachrichten gibt es von Isabelle Linden. Die U19-Nationalspielerin bekam am Montag — mehr als sechs Monate nach ihrem Kreuzbandriss — grünes Licht von den Ärzten und konnte ins Mannschaftstraining einsteigen. In wenigen Wochen schon soll sie wieder zum Kader gehören.

(RP)
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