Volleyball Bayer bietet dem Meister Paroli

Volleyball · Bayer Leverkusens Volleyballerinnen verlieren zwar 0:3 (16:25, 25:27, 19:25) gegen den Deutschen Meister aus Schwerin, verdienen sich aber Respekt und Lob für ein gutes Spiel.

 Erfolgreicher Block: Laura Walsh punktet gegen den Schmetterschlag von Schwerins Anja Brandt (links, Nr. 12). Lena Verheyen (rechts, Nr. 13) und Schwerins Denise Hanke (links, Nr. 10) schauen interessiert zu.

Erfolgreicher Block: Laura Walsh punktet gegen den Schmetterschlag von Schwerins Anja Brandt (links, Nr. 12). Lena Verheyen (rechts, Nr. 13) und Schwerins Denise Hanke (links, Nr. 10) schauen interessiert zu.

Foto: Uwe Miserius

Am Ende scheitern die Gastgeberinnen an fehlender Cleverness und Courage in den entscheidenden Szenen. Zuerst die gute Nachricht: Bayer Leverkusens Volleyballerinnen scheiterten beim 0:3 gegen den amtierenden Deutschen Meister Schweriner SC eigentlich nur an zwei Nuancen: fehlender Cleverness und fehlender Erfahrung.

Die schlechte Nachricht: Diese spielentscheidenden Details lassen sich nicht trainieren, sie entwickeln sich (erkennbar) mit jedem weiteren Spiel in der Bundesliga. Über den gelungenen Klassenerhalt des Teams von Trainer Zhong Yu Zhou wird demnach mitentscheiden, ob Bayer am Ende in zu vielen Spielen Lehrgeld gezahlt hat oder nicht.

Gegen das Top-Team aus Mecklenburg-Vorpommern benötigte Leverkusen einen halben Satz, um Nervosität sowie Respekt abzulegen und über gelungene Aktionen zu registrieren, dass der übermächtige Kontrahent verwundbar ist. 16:25 ging der erste Satz letztlich vor allem deswegen verloren, weil Schwerins Denise Hanke (später zur Spielerin des Spiels gekürt) ihren Ruf als beste, weil härteste, Aufschlägerin der Liga untermauerte.

Ab dem zweiten Durchgang entwickelte sich zwischen dem Aufsteiger und dem Pokalfinalisten ein packendes Duell auf Augenhöhe. Bayer bereitete die eigenen Angriffe nun besser vor, Anna Karthaus stabilisierte die Annahme, Anna Hoja kam immer öfter mit Schlägen durch, und Laura Walsh stellte die Gäste mit guten Angaben vor Probleme.

Zwei Satzbälle erkämpften sich die Frauen in Schwarz — beim 24:23 und beim 25:24 —, doch am Ende ging der Satz 27:25 an Schwerin. Weil Leverkusens jungem Team bei den Big Points einmal mehr die Knie zu schlottern schienen und die erfahreneren Ostdeutschen eiskalt ihre Routine ausspielten.

Wer von den 575 Zuschauern in der Smidt-Arena nun befürchtet hatte, Bayer würde sich von diesem Knackpunkt nicht mehr erholen, sah sich getäuscht. Zwar fand man weiterhin kein Mittel gegen die als Aufsteiger gespielten Bälle der Gäste, doch auch im dritten Durchgang hielt Leverkusen die Partie lange offen, führte sogar 19:18.

Doch dann wollte es der Turnus so, dass erneut Hanke an die Angabe trat. Die Folge: sieben Punkte für Schwerin in Serie und damit der Sieg. "Applaus dennoch für die großartige Leistung der Mädels. Sie haben heute gezeigt, dass sie in die Bundesliga gehören", entschied der Hallensprecher wenig später. Widersprechen wollte ihm da niemand.

"Wir wissen, wo wir stehen, und wie schwer es für uns in den nächsten Monaten wird, die Klasse zu halten", sagte Zhong Yu Zhou. Zwar bleiben seine Spielerinnnen in der Tabelle bei zwei Zählern stehen, doch zum einen ist der Aufwärtstrend unverkennbar, und zum anderen sind Potsdam (6 Punkte) und Sinsheim (4) weiter in Sichtweite.

Für Bayer wird es in der Rückrunde darum gehen, enge Sätze endlich einmal für sich zu entscheiden und die direkten Duelle zu gewinnen. Ein Sieg gegen Schlusslicht VCO Berlin (18. Januar) ist ohnehin Pflicht. Doch die nächste Möglichkeit auf Zählbares bietet sich bereits heute Abend: Um 20 Uhr gastiert der VC Wiesbaden in der Smidt-Arena.

(RP)
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